16.03.2018
Bienen: Wie das Gelée royale verhindert, dass der königliche Nachwuchs aus der Zelle fällt
Der Schwerkraft trotzen: Ein besonderes Proteingemisch im Futtersaft von Bienen hilft dabei, das Überleben der Königinnenlarven zu sichern. Das hat aber weniger mit der Ernährung der Tiere zu tun als mit Statik. Durch ihre speziellen Eigenschaften verhindern die Proteine, dass die großen und schweren Larven aus ihren Zellen fallen. Wie dies auf molekularer Ebene bewerkstelligt wird, haben Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) herausgefunden. Ihre Studie erscheint in der international renommierten Fachzeitschrift "Current Biology".
Bienenköniginnen haben während ihrer Entwicklung ein Problem: Da sie besonders groß werden, können die Larven nicht in den normalen Arbeiterinnenzellen einer Wabe großgezogen werden. "Für den royalen Nachwuchs bauen die Bienen spezielle Königinnenzellen, die am unteren Ende einer Wabe angebracht sind. Die Larven entwickeln sich in diesen Zellen gewissermaßen an der Decke hängend und müssen irgendwie davon abgehalten werden, aus der Zelle zu fallen", sagt die Biologin Dr. Anja Buttstedt, die die Studie am Institut für Biologie der MLU unter Leitung von Prof. Dr. Robin Moritz durchführte. Mittlerweile forscht sie am Center for Molecular Bioengineering (B CUBE) an der Technischen Universität Dresden.
Publikation:
A. Buttstedt, C.I. Muresan, H. Lilie, G. Hause, C.H. Ihling, S.-H. Schulze, M. Pietzsch & R. Moritz. How honey bees defy gravity with royal jelly to raise queens. Current Biology DOI: 10.1016/j.cub.2018.02.022
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