12.11.2018
denovoMATRIX GmbH als Spin-Off aus dem ZIK-B-Cube ausgegründet
Neuartige Technologie für die Biomaterialbeschichtung von Zellkulturträgern gewinnt Innovationspreis
Fast unsichtbar und doch revolutionär ist eine neuartige Technologie für die Biomaterialbeschichtung von Zellkulturträgern. Mit ihrer Innovation »denovoMATRIX « verleiht das gleichnamige Dresdner Startup der Erforschung von Stammzellen und möglichen Therapien eine ganz neue Dynamik. Dafür erhielten die Wissenschaftler der TU Dresden den Clusterpreis Life Sciences des IQ-Innovationspreises Mitteldeutschland 2018.
»So eine gute Resonanz hatten wir nicht erwartet«, erklärt denovoMATRIXGeschäftsführer Dejan Husman. »Wir sind überzeugt, dass der Sieg beim IQInnovationspreis Mitteldeutschland uns sehr geholfen hat, Investoren für unsere Idee zu gewinnen. Zurzeit befinden wir uns in fortgeschrittenen Verhandlungen«, freut sich Husman über den mit 7500 Euro dotierten Clusterpreis Life Sciences, gemeinsam gestiftet von der Serumwerk Bernburg AG und der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Die Auszeichnung erhielten Dejan Husman und sein Team vom Zentrum für Innovationskompetenz B-Cube (ZIK-B-Cube) der TU Dresden für eine neuartige Technologie für die Biomaterialbeschichtung von Zellkulturträgern. »Menschliche Stammzellen besitzen aufgrund ihrer Eigenschaften ein großes Potenzial bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs, Parkinson oder Diabetes. Doch um sie im Labor zu reproduzieren, muss die Plastikoberfläche des Zellträgers mit Biomaterial beschichtet werden«, beschreibt Husman den Ansatz seiner Forschung. Das für die Beschichtung benötigte Extrakt wurde bisher aus Tumorzellen von Mäusen gewonnen, weist jedoch eine hohe Varianz seiner Eigenschaften auf und eignet sich aufgrund des tierischen Ursprungs nicht für klinische Anwendungen. Mit Hilfe von »denovoMATRIX« ist es möglich, im Labor die Komponenten des Biomaterials modular zusammenzufügen. Zu den wichtigsten Bestandteilen gehören Zuckermoleküle und Peptide, die zum Beispiel als Signalmoleküle für Wachstum, Differenzierung und den Zusammenhalt von Zellen dienen. »So können wir erstmals ein Biomaterial herstellen, dessen Bestandteile exakt chemisch definiert sind und das die natürliche Umgebung der Zellen im Körper so gut wie möglich nachbildet. Damit lassen sich Stammzellen mit höherer Reproduktionsrate und besseren Eigenschaften kultivieren«, erklärt der Preisträger. Durch die neue Form der Beschichtung verhalten sich die Zellen im Labor wie im menschlichen Körper, was die Forschungsergebnisse aussagekräftiger macht. Dank des Baukastenprinzips lässt sich die Innovation auf weitere Zelltypen erweitern.
Im August dieses Jahres hat sich die denovoMATRIX GmbH als Spin-Off aus dem ZIK-B-Cube ausgegründet und vertreibt ihre Innovation inzwischen europaweit. »Nach dem Pitch des IQ-Innovationswettbewerbs Mitteldeutschland hatten wir unser erstes Produkt auf dem Markt, die screenMATRIX, ein Forschungswerkzeug für Wissenschaftler. Seitdem verkaufen wir unsere Innovation in Frankreich, Irland und der Schweiz. 2019 wollen wir unser zweites Produkt, die myMATRIX, anbieten«, sagt Husman und ergänzt: »In Mitteldeutschland sprechen wir viele Meinungsbildner an und haben zahlreiche Kooperationspartner. Doch da unser Markt eher klein ist, setzen wir auch auf den internationalen Vertrieb.« Das Team aus Dresden, das seit 2012 an der Innovation forschte, hofft auf weltweite Abnehmer. »Unser Traum ist es, dass Labore weltweit unsere Beschichtungen nutzen und sich damit die Anwendung von Zelltherapien in Zellen beschleunigt «, so Wissenschaftler Husman.
Metropolregion Mitteldeutschland/UJ
Bewerbungen für den nächsten IQ-Innovationspreis sind ab 3. Dezember 2018 möglich.
www.iq-mitteldeutschland.de
Nähere Informationen zum Startup »denovoMATRIX« stehen unter https://www.denovomatrix.com.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 17/2018 vom 30. Oktober 2018 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.