13.04.2017
Prof. Dr. Stephan Grill erhält 2.5 Million EUR ERC Advanced Grant
Wie wachsende Organismen links und rechts unterscheiden
Stephan Grill, Professor für Biophysik am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC), erhält einen mit 2,5 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant für seine Forschung zum Thema „Chirale Morphogenese“. Die Arbeitsgruppe von Prof. Grill wird erforschen, wie in wachsenden Organismen links und rechts unterschieden wird, und wie sich dadurch verschiedene Organe links oder rechts im Körper anordnen. Hierfür studieren die Wissenschaftler die Muskelproteine Aktin und Myosin und die physikalischen Mechanismen mit denen diese Protein Kräfte und Drehmomente erzeugen, um wachsenden Organismen ihre Form zu geben. „Diese Förderung wird es uns ermöglichen zu verstehen, wie Links-Rechts-Asymmetrie auf der Ebene von Zellen und Geweben aus molekularen Interaktionen hervorgeht. Dies ist eine der großen unbeantworteten Fragen in der Embryonalentwicklung. Wir werden die Physik mit der Biologie verbinden und den Prozess der links-rechts asymmetrischen Formgebung in der Biologie als physikalischen Prozess in einem mechanisch aktiven und chiralen, also links-rechts asymmetrischen, Material beschreiben“, so Prof. Grill. Seine Arbeitsgruppe am BIOTEC erforscht die Kräfte, die einem Embryo ermöglichen, einen vollständig strukturierten Organismus zu entwickeln. Hierbei werden verschiedene Disziplinen kombiniert, darunter die Zell- und Entwicklungsbiologie, Biophysik und die theoretische Physik. Stephan Grill hatte 2011 bereits einen ERC Starting Grant erhalten.
Weiterführende Informationen: Forschungsgruppen Seite von Stephan Grill
Der Europäische Forschungsrat fördert drei Wissenschaftler der TU Dresden mit ERC Advanced Grants, den höchst dotierten Einzelförderungen auf europäischer Ebene. Diese werden an etablierte Spitzenforscher vergeben, die mit risikoreichen Forschungsvorhaben in ihren jeweiligen Bereichen neue Wege beschreiten. Der Biophysiker Prof. Stephan Grill, der Mediziner Prof. Frank Buchholz und der Chemiker Prof. Stefan Kaskel erhalten für ihre Forschungen insgesamt rund 7,3 Millionen Euro über fünf Jahre. In der Vergangenheit waren bereits vier ERC Advanced Grants an die TU Dresden gegangen.