01.12.2014
TUD Team „Dresden DNAmic“ beim internationalen BIOMOD-Wettbewerb in Harvard erfolgreich
Ein studentisches Team der Technischen Universität Dresden (TUD) hat gestern zum dritten Mal in Folge einen zweiten Platz einem internationalen Wissenschaftswettbewerb in Harvard (USA) erreicht: Unter der Leitung von cfaed-Forschungsgruppenleiter Dr. Thorsten-Lars Schmidt nahmen zwölf Studierende der BIOTEC Masterprogramme „Molecular Bioengineering“ und „Nanobiophysics“ am diesjährigen „Harvard Biomolecular Design“-Wettbewerb (BIOMOD) in Boston teil.
Das interdisziplinäre „Dresden DNAmics”-Team nutzt die DNA-Origami-Technik, um aus Strängen des Erbgutträgers DNA (Desoxyribonukleinsäure) und Gold-Nanopartikeln einen nanometergroßen Lichtschalter zu kreieren. In den beiden Vorjahren hatten die TUD-Teams “Dresden Nanormous” (2013) und die “Dresden Nanosaurs” (2012) jeweils den zweiten Platz. Die „Dresden DNAmics“ erhielten den dritten Preis in der Kategorie „Bestes Video“, den ersten Preis für die beste Website und kamen damit in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Gewonnen hatte ein Team aus Australien.
„Das Ziel unseres Projekts ist die Herstellung von Lichtwellenleitern mit der Hilfe der Gold-Nanopartikeln”, erläutert der Biochemiker Leon Bichmann vom „Dresden-DNAmic”-Team. „Laserlicht wandert von Goldpartikel zu Goldpartikel über den Pfad, den das DNA-Origami vorgibt. Ziel ist es, damit optische Nanoschaltkreise zu konstruieren, die Signale mit viel höherer Geschwindigkeit weiterleiten, als dies in elektrischen Leitern möglich ist. Die DNA wird hierfür in einem völlig neuen Kontext, nicht als Erbsubstanz, sondern als Gerüstmaterial verwendet.” Die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten reichen von Smartphones und Computern bis zur Medizintechnik.
Nicht nur das eingereichte Projekt selbst, sondern auch die eigene Website, eine live-Präsentation, und ein Video-Clip werden von der BIOMOD-Jury bewertet. Zudem müssen die Studenten Sponsoren aus Industrie und Wissenschaft für ihr Projekt vorweisen. „Auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften und bei der Seniorenakademie in Dresden haben wir das Konzept zu unserem DNA-Schaltkreis gezeigt”, berichtet Team-Mitglied Jana Sievers. „Seit Januar 2014 haben wir uns mit dem Projekt beschäftigt – eine gute Vorübung für die demnächst anstehende Masterarbeit”, sagt die Biotechnologin.
Die Teilnahme am BIOMOD Wettbewerb wurde von „B CUBE – Center for Molecular Bioengineering“ und vom „Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC)“ initiiert. Der internationale Wettbewerb, an dem 30 Teams aus der ganzen Welt teilnehmen, wird vom Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering der Harvard University organisiert. Hier war Dr. Thorsten-Lars Schmidt von 2010 bis 2013 selbst als Post-Doc-Forscher tätig gewesen, bevor er als Forschungsgruppenleiter zum Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed), dem Exzellenzcluster für Elektronik der Technischen Universität Dresden (TUD), wechselte.