Jul 08, 2020
Anschubfinanzierung des Freistaats für den Zweigcampus der TU Dresden zur „Automatisierten Wasserstoffmobilität“ in Görlitz
Noch bevor die Gesetzgebung für die Maßnahmen und Förderprogramme der Bundesregierung für die Gestaltung des Strukturwandels in den Kohleregionen abgeschlossen ist, fördert der Freistaat Sachsen über das Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) vier dringende Projekte im Mitteldeutschen und im Lausitzer Revier.
Mit einer Summe von 50.000 Euro wird dabei auch der Aufbau des Zweigcampus „Automatisierte Wasserstoffmobilität“ der TU Dresden auf dem Siemens Innovationscampus in Görlitz unterstützt, da über aktuelle Bundes-Förderprogramme keine Grundausstattungen, wie Räumlichkeiten, IT-Infrastruktur, Labore und Werkstätten, gefördert werden können. Der Freistaat unterstützt damit das Entwicklungspotenzial des Siemens-Geländes in Görlitz zu einem interdisziplinären Forschungs- und Technologiestandort.
Professor Frank Atzler, Direktor des Instituts für Automobiltechnik Dresden (IAD) und einer der Initiatoren des geplanten Zweigcampus, unterstreicht: „Nach der gemeinsamen Unterzeichnung der Absichtserklärung zur ‚Automatisierten Wasserstoffmobilität‘ auf dem Siemens Innovationscampus Görlitz im Dezember 2019 stellt dies den nächsten wichtigen Schritt bei der Realisierung dieses wissenschaftlich und förderpolitisch nachhaltigen Projektes dar.“, „Die Kombination aus wasserstoffbasierten Antrieben und Hochautomatisierung ist einer der vielversprechendsten Ansätze für die Langstreckenmobilität der Zukunft sowohl für Nutzfahrzeug- als auch Personenverkehrsanwendungen auf Straße und Schiene“, ergänzt Dr. Steffen Kutter, Fachbereichsleiter für hochautomatisiertes Fahren am IAD und Urheber der Idee.
„Wir wollen die beiden sächsischen Braunkohlereviere von einstigen Energieregionen zu Innovationsregionen mit neuer Perspektive entwickeln. Dazu werden wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Regionen neu aufstellen und neue Wirtschaftsbereiche erschließen. Die Bundesregierung steht nach wie vor im Wort, die Gesetzgebung für die Strukturentwicklung noch vor der Sommerpause abzuschließen“, sagt Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung. „Bis dann die entsprechenden Förderprogramme umgesetzt werden können, werden noch einige Wochen vergehen. Deshalb nutzen wir die Zeit und bringen besonders dringende Projekte mit sächsischen Haushaltsmitteln auf den Weg.“
Es werden insgesamt vier Projekte kurzfristig mit insgesamt 157.000 Euro aus dem Haushalt des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung gefördert. Bei den Projekten handelt es sich um vorbereitende Arbeiten wie Vor- und Machbarkeitsstudien, die frühzeitig begonnen werden müssen, um die infrastrukturellen und planerischen Herausforderungen des Strukturwandels in den Braunkohlerevieren bewältigen zu können.
Neben dem Zweigcampus der TU-Dresden werden drei weitere Maßnahmen im Bereich Energie und Mobilität unterstützt:
LebensEnergieStadt Hoyerswerda:
Die Vorstudie soll Ansätze und Vorschläge zur Bewältigung der infrastrukturellen Herausforderungen erarbeiten, die durch die Kraftwerksabschaltung eintreten werden. Besonders die Fernwärme- und Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung sind davon betroffen. Die Fördersumme beträgt 40 000 Euro.
Wasserstoffstandorte Revier:
Die zahlreichen Projektansätze der Wasserstoff- / Brennstoffzellentechnologie sollen nach industriepolitischen Gesichtspunkten und Realisierungszeiträumen geprüft und qualifiziert werden. Im Ergebnis sollen konkrete Projekt- und Standortempfehlungen in den Braunkohlerevieren vorgelegt werden, auf denen Investitions- und Förderentscheidungen aufbauen können. Die Fördersumme beträgt 20 500 Euro.
TETIS - Testzentrum für Eisenbahntechnik in Sachsen:
Mit einer Förderung von 46 500 Euro soll eine Projektentwicklung zur unmittelbaren Maßnahmenvorbereitung in Niesky und als Grundlage für weitere Genehmigungs- und Förderantragsverfahren erstellt werden.
„Uns ist besonders wichtig, dass alle Vorhaben zur langfristigen Sicherung bestehender und der Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Strukturwandelregionen beitragen“, so Staatsminister Schmidt abschließend.
Informationen für Journalisten
zum geplanten Zweigcampus „Automatisierte Wasserstoffmobilität“:
Prof. Dr. Ing. Frank Atzler
Professur für Verbrennungsmotoren und Antriebssysteme
Institut für Automobiltechnik Dresden (IAD)
Technische Universität Dresden
Telefon: +49-351-463 37618
Dr. Ing. Steffen Kutter
Professur für Fahrzeugmechatronik
Institut für Automobiltechnik Dresden (IAD)
Technische Universität Dresden
Telefon: +49-351-463 34180