30.05.2025
DFG bewilligt zwei neue Sonderforschungsbereiche/Transregios mit TUD-Beteiligung zu den Themen Agile Mobilität und nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung
Zwei weitere Erfolge für die Forschenden der TU Dresden: In der aktuellen Förderrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde jetzt die Einrichtung des Sonderforschungsbereichs SFB/TRR 408 „AgiMo: Datengestützte agile Planung für verantwortungsvolle Mobilität“ der TU Dresden und der TU München bewilligt. Ebenfalls erfolgreich war der gemeinsame Antrag des SFB/Transregio 412 „Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung: Vom Verständnis der Pathomechanismen zur Translation in maßgeschneiderte Therapiekonzepte“ der Charité – FU und HU Berlin und der TU Dresden.
Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund und sollen damit der Schwerpunkt- und Strukturbildung an den antragstellenden Hochschulen dienen; sie werden maximal zwölf Jahre gefördert. Insgesamt fördert die DFG ab Oktober 2025 262 Verbünde.
Die Fettleber im Fokus der Forschung: Neuer Sonderforschungsbereich an Charité und TU Dresden zur nichtalkoholischen Fettlebererkrankung
Wenn sich zu viel Fett in die Zellen der Leber einlagert, entsteht eine sogenannte Fettleber – die weltweit häufigste chronische Lebererkrankung. Rund ein Viertel der gesamten Bevölkerung ist betroffen. Ein neuer überregionaler Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 412) von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Medizinischer Fakultät der TU Dresden widmet sich jetzt Fettlebererkrankungen, die nicht auf Alkoholkonsum, sondern auf Störungen des Stoffwechsels beruhen. Ziel ist es, die Mechanismen hinter der Krankheit noch besser zu verstehen und zielgerichtete Therapien entwickeln zu können. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Forschungsverbund mit rund 13 Millionen Euro für zunächst vier Jahre.
Da die Bevölkerung tendenziell älter und übergewichtiger wird, ist mit einer weiteren Zunahme der stoffwechselbedingten Fettlebererkrankung MASLD zu rechnen. Im Schulterschluss der Forschenden soll ein Gesamtbild vom Zellmechanismus bis zur Therapie entstehen, um innovative Kombinationstherapien in experimentellen Modellen zu erproben. Neben dem ganzheitlichen Verständnis wird sich der Forschungsverbund auf Prävention und Behandlung der MASLD konzentrieren, noch bevor es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen kann.
„Medikamente, die sich gegen die zugrundeliegenden Risikofaktoren wie Fettleibigkeit und Insulinresistenz richten, haben zwar eine gewisse Wirksamkeit, direkt auf die Leber abzielende Therapien fehlen jedoch“, erklärt der Sprecher des neuen SFB, Prof. Frank Tacke, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie der Charité.
„Die Dresdener Forschungsgruppen bringen hierfür ihre Stärken in den Bereichen Lipidanalytic, genomische Analyse und Immunmetabolismus ein. Sie untersuchen, wie Fettstoffwechsel, Zellprogramme und Immunprozesse in der Leber aus dem Gleichgewicht geraten und so die Krankheit vorantreiben“, erläutert Prof. Jochen Hampe, stellvertretender Sprecher des neuen SFB, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik 1 des Universitätsklinikums Dresden und Professor an der Medizinischen Fakultät der TUD.
Der Sonderforschungsbereich CRC/TR 412 „Metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease: Translating mechanisms to tailored therapeutic concepts”: https://berlindresdennafld.org/
AgiMo: DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich zu Agiler Mobilität
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung des Sonderforschungsbereichs SFB/TRR 408 „AgiMo: Data-driven agile planning for responsible mobility“ der TU Dresden und der TU München bewilligt. Damit gibt es erstmalig ein fächerübergreifendes Forschungsprogramm in der Mobilitäts- und Verkehrsforschung.
Das Forschungsvorhaben zu datengestützter, agiler Planung für verantwortungsvolle Mobilität verfolgt einen integrativen Ansatz für die Mobilitätsplanung der Zukunft. Insgesamt definieren die Forschenden vier Ziele: (1) Es sollen neue Methoden für die Mobilitätsplanung entwickelt werden, welche Daten und Modelle zum Mobilitätsverhalten sowie Methoden für die Planung und das Management von Verkehrssystemen beinhalten. Dabei sollen vom Fußverkehr bis zum motorisierten Verkehr unterschiedliche Verkehrsarten Beachtung finden. (2) Zudem sollen anhand der sogenannten „4F-Prinzipien“ (Function, Form, Fairness und Forever) neue Kriterien für verantwortungsvolle Mobilität entwickelt und in künftige Planungsmethoden integriert werden. (3) Auf dieser Grundlage wollen die Forschenden einen digitalen Zwilling als Open-Source-Anwendung entwickeln. Dieser soll aktuelle netzwerkweit assimilierte Mobilitätsdaten und die Modelle zur Generierung dieser Daten bereitstellten. (4) Für die Erarbeitung von evidenzbasierten Zukunftsszenarien für verantwortungsvolle Mobilität, die gleichzeitig die Präferenzen relevanter Akteure widerspiegeln, sollen neue partizipative Planungsmethoden erarbeitet werden.
Ein multidisziplinäres Netzwerk aus Forschenden hochrangiger Forschungsinstitutionen widmet sich damit erstmalig in einem koordinierten Programm der Mobilitätsplanung der Zukunft. Die antragstellenden Universitäten TU Dresden und TU München sind die beiden größten akademischen Zentren für Verkehrsforschung in Deutschland. Mit den Partnerinstitutionen TU Berlin, TU Braunschweig und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vereint das Konsortium Erfahrung und Innovationskraft, um das anspruchsvolle und bisher einzigartige Vorhaben zu realisieren.
Professorin Regine Gerike, Dekanin der Fakultät Verkehrswissenschaften und Sprecherin des SFB, blickt ambitioniert auf das Forschungsvorhaben: „Der Sonderforschungsbereich ist ein Meilenstein in der Mobilitätsforschung. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesem exzellenten Forschungsverbund die Forschung zu integrierter Mobilitätsplanung maßgeblich vorantreiben werden.“
Für die Förderperiode von vier Jahren hat die DFG Mittel in Höhe von 12,7 Millionen Euro für das gesamte Konsortium bewilligt.
Ansprechpartner für Medien:
SFB/TRR 408 AgiMo
Technische Universität Dresden
Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“
Dekanin und Sprecherin des SFB/TRR 408
Prof.in Regine Gerike
E-Mail:
SFB/TRR 412 MASLD
Prof. Dr. Frank Tacke
Direktor der Medizinischen Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie
Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel.: +49 30 450 553 022
E-Mail:
Prof. Dr. Jochen Hampe
Medizinische Fakultät der TUD
Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik 1 UKD
Hochschulmedizin Dresden
Tel.: +49 351 458 17570
E-Mail: