17.12.2020
Dr. Maximina Yun erhält DFG-Fördermittel zur Erforschung der Thymusregeneration
Dr. Maximina Yun und ihre Arbeitsgruppe werden die zellulären und molekularen Grundlagen der Thymusregeneration erforschen. Die Arbeiten werden durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.
Der Mensch hat eine eher begrenzte Fähigkeit, beschädigtes Gewebe zu regenerieren. Allerdings gibt es Tiere, die dies sehr gut können. Die Arbeitsgruppe Yun am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden und Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) untersucht die Regeneration beim mexikanischen Salamander, dem Axolotl. "Axolotl ist wirklich eine außergewöhnliche Spezies, wenn es um die Regeneration geht“, erklärt Dr. Yun. „Wie sich herausstellte, ist das Axolotl die einzig bekannte Spezies, die den Thymus von Grund auf regenerieren kann“.
Der Thymus ist ein entscheidendes Organ für unser adaptives Immunsystem. In ihm reifen die T-Zellen heran, die für die Abwehr von Krankheitserregern und Krebszellen entscheidend sind. Er befindet sich im oberen Teil des Brustkorbs und erreicht seine volle Größe bis zur Pubertät. Von diesem Zeitpunkt an beginnt er zu degenerieren. Im Laufe der Zeit führt dies zu einer verminderten Immunantwort, einer schlechten Klärung von Infektionen und einer ineffizienten Tumorbeseitigung.
"Ich glaube, dass das Verständnis, wie Axolotl in der Lage sind, ihren Thymus nach dessen vollständiger Entfernung von Grund auf neu wieder wachsen zu lassen, den Grundstein für neue therapeutische Bemühungen legen könnte. Ansätze, die die Regeneration des Thymus oder seinen Ersatz fördern, könnten pathologischen und altersbedingten Rückgängen der Immunität entgegenwirken", sagt Dr. Yun.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die ersten drei Jahre des Projekts mit über 300.000 Euro fördern. Die Yun-Gruppe wird ihre Expertise in modernen molekularbiologischen Techniken wie Einzelzell-RNA-Sequenzierung, fortschrittlicher Mikroskopie und CRISPR/Cas-Methode nutzen, um festzustellen, aus welchen Zellen der regenerierte Thymus entsteht sowie um seine Regeneration auf molekularer Ebene zu charakterisieren. Die Gruppe wird die Vorteile der hochmodernen Technologieplattform am Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) und der Infrastruktur am Max-Planck-Institut für Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden nutzen.
Das Projekt hat auch Mittel aus dem TU Dresden Förderprogramm für Internationalisierung erhalten, um eine Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe Yun und der Arbeitsgruppe von Prof. René Maehr, einem Experten für Thymusbiologie an der University of Massachusetts, USA, aufzubauen.
Informationen für Journalisten:
Dr. Magdalena Gonciarz
+49 351 458 82065