08.09.2020
Forum MIDEM: Studie zu Migration und Integration im schulischen Kontext
In den kommenden acht Monaten wird das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden eine Studie zur Bedeutung und Rolle von Migration und Integration in den Lehrplänen erstellen. Auftraggeber ist die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz. Lehrpläne der Jahrgangsstufen 7 bis 10 in den Bundesländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen werden analysiert und Interviews mit Lehrkräften und Mitarbeitenden in Kultusministerien sowie mit Experten und Expertinnen aus der Lehrkräftefortbildung geführt.
Die Studie zu Migration und Integration soll neben den Forschungsergebnissen auch Handlungsempfehlungen zur Um- beziehungsweise Neugestaltung von Lehrplänen geben. Prof. Hans Vorländer, Direktor von MIDEM, betont: „Lehrpläne stellen eine zentrale inhaltliche Vorgabe für das bereit, was in den Klassenräumen gelehrt und gelernt werden soll. Es ist wichtig, hier genau hinzusehen, denn was in der Schule gelehrt wird, wird von den Kindern als gültige Realität erachtet. Für das Gelingen von Integration sind die Lehrinhalte an Schulen extrem wichtig.“
Integrationsministerin Anette Widmann-Mauz: „Heute hat jede und jeder Vierte in Deutschland eine familiäre Einwanderungsgeschichte. Vielfalt ist längst Normalität, in den Klassenzimmern, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft. Sie hat unser Land wesentlich geprägt und ist ein Zukunftsfaktor für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Diese gesellschaftliche Realität und Wertschätzung muss sich auch im Unterricht an den Schulen widerspiegeln. Ich freue mich, dass wir das Mercator Forum für Migration und Demokratie mit seiner Expertise dafür gewinnen konnten, die Darstellung von Vielfalt, Migration und Integration in Lehrplänen zu untersuchen, entsprechende Empfehlungen zu erarbeiten und damit einen wichtigen Beitrag für die politische Bildung zu leisten.“
Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) untersucht seit 2017, wie Migration demokratische Politiken, Institutionen und Kulturen prägt und zugleich von ihnen geprägt wird. Dabei analysiert MIDEM Formen, Instrumente und Prozesse politischer Verarbeitung von Migration in demokratischen Gesellschaften – in einzelnen Ländern und im vergleichenden Blick auf Europa. Diese Expertise überzeugte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, MIDEM mit dieser Studie zu beauftragen.
MIDEM ist ein Forschungszentrum der Technischen Universität Dresden, gefördert durch die Stiftung Mercator. Es wird von Prof. Dr. Hans Vorländer, TU Dresden, geleitet.
Informationen für Journalisten
Johanna Haupt, M. A.
Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM)
Tel: +49 351 463 37327