13.01.2021
Öffentliche Rechercheplattform OpenDroP: IPF und PIKOBYTES wollen Nachnutzung von Drohnendaten erleichtern
Der Einsatz von Drohnen bei der Aufnahme vom Umwelt- und Geodaten ist mittlerweile Standard. Die praktischen Unbemannten Luftfahrzeuge, kurz UAV, können in den Umwelt- und Geowissenschaften, aber auch im Bereich Verkehr und Mobilität relativ unkompliziert Messungen verschiedenster Art durchführen. Weil bislang allerdings gut verschlagwortete Datenbanken für die UAV-Messungen fehlen, geraten die erhobenen Daten nach dem Ende der jeweiligen Forschungsprojekte oftmals in Vergessenheit, obwohl sie für Behörden, Unternehmen und Wissenschaft durchaus nützlich sein könnten.
„Weil sich die technische Ausstattung, die Sensorik und die Messdaten mit jeder Aufgabenstellung unterscheiden, ist die Menge und Variabilität an aufgenommenen UAV-Daten sehr groß. Somit werden für jedes neue Forschungsprojekt Daten erhoben, obwohl häufig bereits umfangreiche Datensätze vorhanden sind. Doch die Suche nach den geeigneten Daten ist derzeit zu zeitaufwendig“, bringt Anette Eltner, Projektleiterin am Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) der TU Dresden, das Problem auf den Punkt.
Gemeinsam mit dem Dresdner IT-Unternehmen PIKOBYTES, eine auf Recherchelösungen spezialisierte Ausgründung der TU Dresden, will das IPF jetzt eine spezialisierte Rechercheplattform entwickeln, die die Nachnutzung von erhobenen Drohnen-Daten erleichtert. Innerhalb des kommenden Jahres wollen IPF und PIKOBYTES die erste Version einer offenen Rechercheplattform für UAV-Daten aufzusetzen.
„Unser Vorgehen ist dabei an die Entwicklung von Bibliothekskatalogen angelehnt: sämtliche Werke werden in einer einheitlichen Datenstruktur für die Recherche erfasst und entsprechend verschlagwortet. Auf diesen sogenannten Metadaten können dann Suchanwendungen entwickelt werden, die Nutzern das Auffinden von Werken erleichtern“, erläutert Matthias Müller, Geschäftsführer von PIKOBYTES. PIKOBYTES ist eine Ausgründung der TU Dresden und unter anderem auf die Entwicklung von Recherchelösungen spezialisiert.
Mit Hilfe eines Open Drone Portals (OpenDroP) sollen die Metadatenstrukturen für die UAV-Aufnahmen im Projektteam entwickelt und an einem ersten Datenbestand getestet werden. „Im ersten Schritt müssen wir dafür sorgen, dass unsere Recherchelösung für den internen Gebrauch in Forschungseinrichtungen und Unternehmen gut funktioniert und komfortabel zu bedienen ist“, sagt Matthias Müller. Gegen Projektende soll das System schrittweise zu einer öffentlich zugänglichen Cloud-Lösung ausgebaut werden, die von Forscher:innen, Unternehmen und öffentlicher Hand gemeinsam genutzt werden kann, um vorhandene UAV-Daten zu recherchieren, neue Daten einzupflegen und diese mit Dritten zu teilen.
Projektseite: http://opendrop.de
Das Projekt OpenDroP wird mit insgesamt 62.000 Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Über den mFUND:
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.
Informationen für Journalisten:
Anette Eltner
Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) der TU Dresden
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Matthias Müller
Geschäftsführer PIKOBYTES