16.06.2020
Stiftung Mercator fördert mit MIDEM weitere vier Jahre Migrations- und Demokratieforschung an der TU Dresden
Mit 4,5 Millionen Euro fördert die Stiftung Mercator das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden für weitere vier Jahre. Unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer untersucht MIDEM seit 2017 die politischen und sozialen Wirkungen von weltweiten Migrationsbewegungen auf Demokratie, Institutionen und Kulturen in europäischen Gesellschaften. MIDEM hat seine Forschungsergebnisse seitdem durch zahlreiche Publikationen, Veranstaltungen und in Beratungsgesprächen der Fachwelt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
„Das Mercator Forum Migration und Demokratie hat seit seiner Gründung grundlegende Forschungsarbeit geleistet und wichtige Impulse und Handlungsempfehlungen für die Praxis geben können“, sagt MIDEM-Direktor Hans Vorländer. „Wir freuen uns, dass wir dank der großzügigen Unterstützung der Stiftung Mercator unsere Arbeit weiterführen können.“
„Wir setzen uns für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und ein handlungsfähiges Europa ein. Für beides war die Auseinandersetzung um den richtigen Umgang mit Flucht und Migration in den letzten Jahren ein Prüfstein,“ so Dr. Wolfgang Rohe, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „MIDEM trägt dazu bei, Ursachen für Spaltungen und Konflikte in Deutschland und Europa besser zu verstehen. Es macht seine Forschung auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und erarbeitet wichtige Ansatzpunkte für Politik und Praxis.“
MIDEM ist Teil eines internationalen Forschungsnetzwerks und beschäftigt rund 30 Personen, darunter viele junge Forscherinnen und Forscher aus zahlreichen europäischen Ländern. „MIDEM ist ein wesentlicher Baustein der Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden und trägt entscheidend dazu bei, den Potenzialbereich Gesellschaftlicher Wandel strategisch weiter auszubauen“, betont Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden.
Bisher analysierte MIDEM die Auswirkungen von Migration auf demokratische Diskurse, Akteure und Kulturen und erstellte eine europäische Landkarte politischer und soziokultureller Konflikte. Künftig soll der Fokus stärker auf die demokratische Verarbeitung von Migration, auf institutionelle Steuerungs- und Interaktionsprozesse und auf die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure gelegt werden.
Nachdem sich seit 2017 die Forschung vor allem auf die Ankunft von Flüchtlingen in Europa und die damit einhergehenden Konflikte in Europa konzentrierte, will MIDEM in den nächsten Jahren den Fokus stärker auf die demokratischen Entscheidungsprozesse und die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure in den Regionen richten. Dabei werden auch die innereuropäischen Prozesse der Ab- und Zuwanderung, zum Beispiel der Arbeitsmigration von Ost- nach Westeuropa und auch die der Entvölkerung ländlicher Gebiete zugunsten urbaner Zentren stärker in den Blick genommen.
Über MIDEM:
Das Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) fragt danach, wie Migration demokratische Politiken, Institutionen und Kulturen prägt und zugleich von ihnen geprägt wird.
Untersucht werden Formen, Instrumente und Prozesse politischer Verarbeitung von Migration in demokratischen Gesellschaften – in einzelnen Ländern und im vergleichenden Blick auf Europa.
MIDEM ist ein Forschungszentrum der Technischen Universität Dresden, gefördert durch die Stiftung Mercator. Es wird von Prof. Dr. Hans Vorländer, TU Dresden, geleitet. Weitere Informationen über MIDEM können Sie gerne unserer Website entnehmen.
Informationen für Journalisten:
Johanna Haupt, M. A.
Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM)
Tel: +49 351 463 37327
Mobil: +49 176 20303289
Twitter: @forumMIDEM
Prof. Dr. Hans Vorländer
Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte
Institut für Politikwissenschaft
Tel.: 0351 463-35811