Mar 29, 2021
Wie der Dresdner Weg zu mehr forschenden Ärzten und Ärztinnen führt
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert CAMINO, das Advanced Clinician Scientist Programm des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, mit 6,24 Millionen Euro. Das Career Advancement in MultIdimeNsional tumOr targeting (CAMINO)-Programm richtet sich an forschungsaktive Ärzte nach ihrer Facharztausbildung. Innovative und translationale onkologische Forschung, die sich an den Bedürfnissen der Patientenversorgung orientiert, ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Bewerbung um eines der acht CAMINO-Stipendien.
Erfahrene, klinisch tätige Medizinerinnen und Mediziner sollen die Möglichkeit erhalten, neben ihrer Arbeit in der Krankenversorgung zu forschen. Dieses Ziel verfolgt das CAMINO-Programm, mit dem sich die Medizinische Fakultät der TU Dresden und das Uniklinikum Carl Gustav Carus beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beworben haben.
Das Dresdner Forschungsprogramm CAMINO wurde heute als eines von insgesamt acht Advanced Clinician Scientist Programmen deutschlandweit aus gut zwei Dutzend Bewerbern ausgewählt und wird mit 6,24 Millionen Euro gefördert. „Wir freuen uns über den Erfolg, bietet er uns doch die Möglichkeit, Forschungskapazitäten für Mediziner zu schaffen, die bereits über Erfahrungen in ihrer praktischen Arbeit als Facharzt verfügen. Gleichzeitig unterstreicht die Zusage auch unsere Expertise im Bereich der translationalen onkologischen Forschung“, sagt Professor Martin Bornhäuser, Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und Experte für Stammzellentransplantation, der den Antrag im Namen der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums gestellt hat.
Der Förderzeitraum umfasst zunächst fünf Jahre, er kann jedoch auf zehn Jahre verlängert werden. Fachübergreifend werden acht Ärztinnen und Ärzte mit Forschungsfreiräumen in ihrer Laufbahn als Clinician Scientist unterstützt. Die Stipendien werden international ausgeschrieben und in einem transparenten mehrstufigen Verfahren vergeben. „Wir rechnen damit, dass bereits Ende dieses Jahres die ersten Stipendiaten ihre Forschungsarbeit aufnehmen können“, sagt Professor Martin Bornhäuser. Das CAMINO Programm knüpft mit seiner Zielgruppe nahtlos an bereits bestehende Förderinstrumente für forschende Ärzte an, wie das Else Kröner Forschungskolleg und das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum. Es wird aktiv in die Dachstruktur für Nachwuchsförderung, die Dresden School of Clinical Science eingebunden. „Mit CAMINO konnte das letzte Puzzleteil für sichtbare und durchgängige Karrierewege für forschend Ärzte nach Dresden geholt werden. Das macht unseren Standort für die translationale Forschung umso attraktiver“, ergänzt Professor Ali El-Armouche, Leiter der Dresden School of Clinical Science und Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie.
Die Stipendiaten sollen künftig etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit aufwenden können, um an neuen Therapieansätzen zu arbeiten. „Forschende Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen und langfristig an die Klinik zu binden, stellt eine große Herausforderung dar. Während es zur Förderung des ärztlichen wissenschaftlichen Nachwuchses bereits gut etablierte Unterstützungsmaßnahmen gibt, waren die Förderangebote für fortgeschrittene forschende Ärzte, die sogenannten Advanced Clinician Scientists, bisher überschaubar. Umso mehr freuen wir uns über das vom BMBF aufgelegte Programm und die erfolgreiche Verteidigung unseres CAMINO-Projektes“, sagt Professorin Esther Troost, Forschungsdekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Und sie ergänzt: „Es ist zweifelsfrei auch das exzellente Forschungsumfeld, welches das Dresdner Konzept zum Erfolg führte“. Besonders überzeugt hat die internationalen Gutachter, dass es am Standort Dresden einen besonderen Teamgeist gibt und erfolgreiche Rollenvorbilder für forschende Fachärzte bereits an der Antragstellung beteiligt waren. Dies gilt beispielsweise für Professorin Julia Hauer, die die Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Dresdener Universitätsklinikum, sowie die Forschungsgruppe „Genetic Predisposition“ am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden leitet und das CAMINO Konzept vor den Gutachtern erfolgreich vertreten hat.
„Profitieren werden von CAMINO am Ende die Patienten, geht es doch bei den förderfähigen Forschungsprojekten vor allem darum, die Fortschritte in der Medizin sehr schnell vom Labor ans Krankenbett zu bringen“, sagt der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden, Prof. Michael Albrecht.
Informationen für Journalisten:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Direktor der Medizinischen Klinik I
Prof. Martin Bornhäuser
Tel.: 0351 458-4190
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
Forschungsdekanin
Prof. Esther Troost
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
des Universitätsklinikums Dresden
Tel.: 0351 458-7433
Dresden School of Clinical Science DSCS
Prof. Ali El-Armouche
Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der TU Dresden
Tel.: 0351 458-6300