04.09.2025
Erfolgreich beendet: International TUD|excite Summer School 2025 in Hoyerswerda
Vom 25. bis 29. August 2025 fand im Schloss Hoyerswerda die diesjährige International TUD|excite Summer School wieder unter dem Motto „Patents in Search of New Business“ statt. Rund 30 junge Wissenschaftler:innen aus Europa und Indien kamen zusammen, um an der Schnittstelle von Innovation, Unternehmertum und Strukturwandel neue Ideen zu spinnen. In einer intensiven Woche wurden reale Patente der TU Dresden in tragfähige Geschäftsmodelle übersetzt – unterstützt von Expert:innen aus Wissenschaft & Wirtschaft, Coaches und Unternehmer:innen.
Eröffnung & Impulse
Nach einem kurzen Willkommensgruß durch Prof. Andreas Pinkwart (Direktor TUD|excite), dem Onboarding der Teams sowie der Vorstellung der Patente, machte Prof. Jörn Block (Universität Trier) mit seiner Keynote „How to turn patents into products and a business model?“ den Auftakt. Seine praxisnahen Einblicke in die Verwertung von Patenten zeigten den Teilnehmenden, wie aus Forschung wirtschaftlicher Mehrwert entstehen kann. Im Anschluss führte Stephanie Wieneke (TUD|excite) in den ersten Teil des Business Model Canvas ein – mit Fokus auf Produkt, Nutzenversprechen und Zielkunden. Die Teilnehmenden begannen nun, ihre ersten Ideen in Richtung eines Geschäftsmodells zu skizzieren.
Am 1. Abend gaben Kathrin Schlesinger (Lautech) und Sebastian Schindler (Stadt Hoyerswerda) spannende Einblicke zur regionalen Transformation der Lausitz. Der jahrzehntelange Braunkohletagebau, der die Region wirtschaftlich geprägt hat, wird nun schrittweise beendet – und macht Platz für neue Zukunftsfelder. Statt fossiler Energie rücken Innovation, Digitalisierung, erneuerbare Energien und wissensbasierte Geschäftsmodelle in den Fokus. Die Lausitz soll so zu einer lebendigen Modellregion für Hightech und lebenswerte Räume werden. Dazu tragen u.a. die Lausitzer Unternehmer:innen Dr. Owen Ernst und Anne Handschick-Ernst (quantum grade materials) bei, die den Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit ihres dort ansässigen Startups gaben.
Von der Idee zum Geschäftsmodell
Im Teil 2 zum Business Model Canvas vertieften Stephanie Randel und Norwin Kubick (TUD|excite) mit den Teilnehmenden die Themen Wettbewerb, Alleinstellungsmerkmal, Kanäle, Schlüsselpartner, Kernressourcen und geistiges Eigentum (IP). Die Teams nutzten nun die Zeit, um ihre Ideen marktfähig zu machen und strukturierte Modelle zu entwickeln.
Beim Speed Dating mit unseren Patent- und Technologietransfer-Expert:innen wie Dr. Sebastian Hermsdörfer (Kanzlei Pfenning), Prof. Block (Universität Trier), Sebastian Flößel, Dr. Andrea Schenk und Hans-Georg Wagner (TUD|excite) wurden anschließend gezielte Fragen zu Schutzrechten, Lizenzierung und Marktchancen besprochen.
Marco Rösler (TUD|excite) führte ins Thema Marktvalidierung ein und erklärte den Teilnehmenden, warum es so wichtig ist, sich besonders auf die Kund:innen zu fokussieren.
Exkursionen & Regionales Erleben
Neue Perspektiven in die Geschichte des Computerpioniers Konrad Zuse erhielt die Gruppe bei einer geführten Tour durch das Zuse-Computer-Museum (ZCOM). Eine Exkursion zur Baustelle des Smart Mobility Labs und anschließend an den Geierswalder See zeigte wie stark sich die Lausitz bereits im Wandel befindet. Am Mittwochabend bot ein gemeinsames BBQ mit Prof. Andreas Pinkwart (Direktor TUD|excite), Thomas Kirchner (YETI) und Alexander Türpe (exciteLAB) Raum für Reflexion, Austausch und lockeres Netzwerken in entspannter Atmosphäre.
Einen weiteren Höhepunkt bot eine kurze Stadtführung mit Konstanze Niemz, die historische und kulturelle Perspektiven auf Hoyerswerda eröffnete.
Pitch-Vorbereitung & Experten-Feedback
Mit einem intensiven Pitchtraining von Teresa Buchner und Nora Azzaoui (Kobold) wurden die Teams professionell auf ihre Abschlusspräsentationen vorbereitet. Während der Pre-Pitches mit Dr. Andreas Olmes (HTGF) sowie Sören Schuster (TGFS) erhielten sie wertvolles Feedback zu Investorenansprache, Skalierbarkeit und Marktpotenzial.
Hans-Georg Wagner (TUD|excite) gab zudem konkrete Handlungsempfehlungen zum weiteren Umgang mit den ausgewählten Patenten – von der Verwertung bis zur möglichen Gründung.
Zur Abschlusszeremonie durften wir den Bürgermeister von Hoyerswerda Mirko Pink begrüßen. Er betonte, wie wichtig solche Programme, wie die International TUD|excite Summer School für die Region sind und hofft, dass die Teilnehmenden ihre positiven Erfahrungen in der Lausitz mit anderen Menschen aus aller Welt teilen.
Auch Regina Kraushaar, die Sächsische Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, äußerte sich in einer Videobotschaft:
„Die Lausitz durchlebt durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung einen tiefgreifenden Strukturwandel. Um diesen erfolgreich zu gestalten, braucht es neue Wertschöpfungsketten mit starken, innovativen Unternehmen. Und es braucht hochqualifizierte Menschen, die in diesen Unternehmen arbeiten und neue Firmen gründen. Die Internationale TUD|excite Summer School bringt genau das zusammen, was in diesem Moment für die Lausitz wichtig ist: neue Perspektiven, wissenschaftliche Exzellenz und den Mut, Ideen in konkrete Lösungen zu verwandeln. Deshalb unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung das ‘Zuse Innovators Program‚ und die Summer School mit insgesamt 160.000 Euro aus dem Förderprogramm ‘Besondere Regionale Initiativen‘".
Marco Weicholdt (CEO boOst) betonte zum Ende dieser arbeitsreichen Woche die Bedeutung von Wissenstransfer und Talentsicherung und ist zuversichtlich, dass die Ideen aus der Summer School weiter verfolgt werden.
Den feierlichen Abschluss bildete die Auszeichnung der besten Pitches, mit Unterstützung eines großartigen Juryteams (Dr. Nagwan Abu El-Ella (TUD|excite), Isabel Antholz (iGNITE MEDICAL), Alexander Türpe (exciteLAB). Das Team von SaxonLi (Containerbasierte Produktion von Lithium) kann sich über den Gewinn einer Wildcard für den Dresdner Akzelerator exciteLAB freuen. Herzlichen Glückwunsch!
Ganz herzlich möchten wir uns bei allen Teilnehmenden, Expert:innen, Jurymitglieder:innen, Partner:innen & Organisator:innen für ihr Engagement bedanken. Wir freuen uns jetzt schon auf die Fortsetzung!