24.05.2024
Von Exoplaneten, Attosekunden und Schwarzen Löchern
Seit 2016 veranstaltet der Bereich Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden jährlich die äußerst erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden“, bei der die „Popstars“ der Wissenschaft das zumeist prall gefüllte Audimax der Universität mit Einblicken in ihr Leben und ihre Forschung begeistern. Insgesamt 19 Preisträger:innen aus den Bereichen Chemie, Physik und Medizin waren in den vergangenen Jahren aus diesem Anlass in Dresden. Nun kommen drei weitere hinzu.
In der diesjährigen Veranstaltungsreihe dreht sich alles um Physik. Den Auftakt macht der Schweizer Astronom Didier Queloz, der 2019 den Physik-Nobelpreis für die erste Entdeckung eines Planeten, der einen sonnenähnlichen Stern außerhalb des Sonnensystems umkreist, erhielt. Am 30. Mai 2024 wird der 58-jährige Spitzenwissenschaftler das Dresdner Publikum mit auf die Reise in unser Universum nehmen, die Ursprünge des Lebens auf unserem Planeten genauer untersuchen und neueste Erkenntnisse über Möglichkeiten von außerirdischem Leben vorstellen.
Die französisch-schwedische Physikerin Anne L’Huillier wird am 28. Juni 2024 zu Gast an der TU Dresden sein und über ihre preisgekrönte Forschung zur Attosekunden-Physik berichten. Erst im vergangenen Jahr ist sie dafür gemeinsam mit Pierre Agostini und Ferenc Krausz mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurden. Den Anruf aus dem Nobelpreis-Büro erhielt sie während einer Vorlesung an der schwedischen Universität Lund, die sie im Anschluss, fast so, als sei nichts gewesen, zu Ende brachte. Das relativ junge Gebiet der Attosekunden-Physik ermöglicht ultrakurze Lichtimpulse, mit denen man die Dynamik von Elektronen in Atomen und Molekülen untersuchen und auch kontrollieren kann. Diese bahnbrechende Grundlagenforschung ermöglicht innovative Ansätze in der Informationstechnologie, medizinischen Diagnostik und der Entwicklung von Solarzellen.
Im Oktober wird der dritte Vortrag in diesem Jahr stattfinden. Prof. Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München, wird über Galaxien und Schwarze Löcher sprechen. Im Jahr 2020 wurde ihm zusammen mit Roger Penrose und Andrea Ghez der Nobelpreis für Physik für die Forschung an Schwarzen Löchern verliehen. Genzel und sein Team haben mit hochpräzisen Methoden das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße mit dem Namen Sagittarius A* beobachtet. Mit ihren Messungen der Sternbewegungen um SgrA* und von Helligkeitsausbrüchen von heißem Gas haben Genzel und eine zweite Gruppe um Andrea Ghez in Kalifornien überzeugend gezeigt, dass SgrA* wirklich ein Schwarzes Loch mit einer Masse von 4 Millionen Sonnenmassen sein muss.
Für alle drei Vorträge ist der Eintritt frei. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten.
Ohne die engagierte Unterstützung zahlreicher Unternehmen wäre die Durchführung dieser besonderen Veranstaltungsreihe nicht möglich. Daher geht ein ausdrücklicher Dank an die Sponsoren Von Ardenne GmbH, Robert Bosch Semiconductor Manufacturing Dresden GmbH, Hotel Taschenberg Kempinski, die Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V. sowie Lohrmanns Brew.
Alle Informationen und Anmeldung unter:
www.tud.de/mn/nobel
Kontakt:
Nicole Gierig
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Email:
Tel. 0351 463 39504