Gesunde Lebenswelt Schule
Das Projekt „Gesunde Lebenswelt Schule – das PLUS für alle“ verfolgte das Ziel, Schulen im Freistaat Thüringen bei der Etablierung gesundheitsförderlicher Strukturen zu unterstützen.
Hierbei ging es nicht allein um die Umsetzung einzelner Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung, sondern um eine nachhaltige Verbesserung der Bildungsarbeit insgesamt. Denn relevante Studien zeigen übereinstimmend, dass ein gesundes Lernumfeld und ein positives Schulklima nicht nur mit einer höheren Schulfreude und besseren Lernergebnissen einhergehen, sondern auch zu einer Optimierung des Gesundheitsstatus beitragen.
Leitend waren dabei die Prinzipien Bedarfsorientierung, Selbstbestimmung, Partizipation und Nachhaltigkeit. Unter dieser Maßgabe sollten die beteiligten Schulen ihren spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnissen entsprechend eigenständige Schulentwicklungsprozesse initiieren und langfristig etablieren. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen wurden sie von professionellen Gesundheitsberatern der AOK unterstützt. Die notwendigen Planungs- und Abstimmungsprozesse des Gesamtprojekts wurden durch regelmäßig stattfindende Steuerkreistreffen der Projektpartner koordiniert. Dabei handelt es sich neben Mitarbeitern der Technischen Universität Dresden um Vertreter des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) und der AOK-PLUS.
Um eine „evidenzbasierte Prävention“ durchführen zu können fand, eine Erhebung der für das Modellprojekts relevanten Daten im Rahmen einer Prä-Post-Befragung an den Modellschulen statt, welche von Mitarbeitern der Forschungsgruppe Schulevaluation der Technischen Universität Dresden durchgeführt wurde: Im Zuge der im Jahr 2010/11 deutschland- und weltweit realisierten HBSC-Studie fand parallel eine repräsentative Schülerbefragung auf Landesebene im Freistaat Thüringen statt. Dadurch konnten in der ersten Phase des Projekts zur Gesundheitsförderung die Gegebenheiten der Einzelschule im Vergleich den übrigen Schulen ermittelt und für eine Ist-Analyse verwendet werden. Auf diesem Weg wurden einzelschulbezogene Leistungs- und Defizitprofile ermittelt, durch die die Schulen in die Lage versetzt wurden, bestimmte Interventionsmaßnahmen gezielter einzusetzen, um eine Verbesserung relevanter Gesundheitsvariablen von Schülern herbeiführen zu können. Zur Evaluation der durchgeführten Maßnahmen fand im Frühjahr 2013 eine erneute Befragung (zweite Messung) an den Schulen des Pilotprojekts statt, wodurch Veränderungen im Schulklima, bei der Schülerzufriedenheit und im Gesundheitsverhalten festgestellt, dokumentiert und den Schulen wiederum zurückgemeldet werden konnten. Um die Erfahrungen für künftige Projekte der Prävention und Gesundheitsförderung zu sichern, wurde eine Broschüre mit Handreichungen und ein Inventar zur Selbstevaluation entwickelt.