Am Freitag, 27. Juni 2025, endet auch an der Universitätsschule Dresden (USD) das Schul­jahr mit der Zeugnisübergabe. Das Besondere: zum ersten Mal nahm ein gesamter Jahr­gang an den Abschlussprüfungen teil. 55 Schüler:innen erhalten am Freitag in feierlichem Rahmen an der TU Dresden die Abschlusszeugnisse für die Förder-, Haupt- und Real­schul­lauf­bahn. Nach den Sommerferien beginnt für einen Teil der Schüler:innen im Rahmen des Schulversuchs zur „Schule der Zukunft“ die Vorbereitung auf die Sekundarstufe II.

Nach ersten Hauptschulprüfungen 2024 erneut erfolgreicher Jahrgang 

Alle Jugendlichen aus den Pionierjahrgängen – fast alle lernen seit der Gründung 2019 an der damals noch „Universitätsoberschule“, seit 2022 dann an der Universitäts­gemein­schafts­schule,– die die Prüfung angetreten haben, haben diese bestanden. „Der Erfolg unseres ersten 10. Prüfungsjahrgangs erfüllt das Kollegium mit viel Freude und Dank­bar­keit,“ strahlt Maxi Heß, denn “Wir überreichen morgen das erste Mal das Zeugnis über die Mittlere Reife und auch den ersten Förderschulabschluss, der an einer Gemeinschafts­schule erworben wurde. Die Jugendlichen haben gemeinsam mit dem Lern­begleitungs­team ganz Wunderbares erreicht. Und ein guter Teil möchte nach den Sommerferien sogar zurück in die Universitätsschule kommen, um weiter zu lernen. Das finde ich großartig!“ Im Schuljahr 2024 hatten im ersten Prüfungsjahrgang sieben Schülerinnen und Schüler den Hauptschulabschluss abgelegt.

Die Lernbegleiter:innen der Qualifizierungsstufe überreichen 47 Schülerinnen und Schüler das Realschulzeugnis, fünf von ihnen werden für ihre sehr guten Prüfungsleistungen aus­gezeichnet. Auch die Hauptschulabsolventen haben die Prüfungen wieder hervorragend gemeistert. Vier Schüler können mit dem qualifizierten Hauptschulabschluss im kom­men­den Schuljahr weiter lernen im Realschulniveau. Erneut gehören drei Universitätsschüler zu den besten in Sachsen und werden vom Sächsischen Kultusministerium aus­ge­zeich­net. Aber auch jenseits von Notenzeugnissen werden einzelne Schüler:innen von der Schul­gemein­schaft für herausragendes Engagement in verschiedenen Bereichen geehrt.

Länger gemeinsam lernen für individuellen Erfolg und mehr Gemeinschaft

An der Universitätsgemeinschaftsschule lernen die Schülerinnen und Schüler in jahr­gangs- und niveaugemischten Gruppen, das heißt sie werden auch nicht entsprechend dem angestrebtem Abschluss getrennt. „Entwicklung ist nicht vorhersagbar,“ erklärt Prof.in Anke Langner eine der Grundannahmen, die dem didaktischen Konzept der Schule zugrunde liegt: „Im Alter von 10 Jahren kann man noch nicht abschließend bestimmen, welchen Bildungsweg ein Kind gehen wird. Gleichzeitig wissen wir, dass längeres gemein­sa­mes Lernen den individuellen Erfolg unterstützen kann und auch der Ver­gemein­schaf­tung dient,“ führt die wissenschaftliche Leiterin der Begleitforschung an der Technischen Universität Dresden weiter aus. Das beste Beispiel dafür, dass diese Form von Durch­lässig­keit funktioniert, seien die Schüler, denen der qualifizierte Hauptschulabschluss im vergangenen Jahr den Weg zum Realschulabschluss eröffnet hätte – und von denen zwei nun überlegen, ob sie weiter lernen möchten bis zum Abitur.

Notenfrei bis Klassenstufe 9 – Feedback fördert Lernerfolg

Die Jugendlichen haben an der Universitätsschule erst ab dem 9. Jahrgang die ersten Ziffernnoten erhalten. Diese ergänzen das lernförderliche Feedback, den Kern der Rück­meldekultur im Konzept des gemeinsamen Schulversuchs von Technischer Universität Dresden und Landeshauptstadt Dresden. Mit ihren Ergebnissen zeigen die Schülerinnen und Schüler, dass sie mit den innovativen Lehr-Lern-Formaten, die im 15jährigen Schul­ver­such erprobt und erforscht werden, gut auf die klassischen Prüfungsformate vor­be­rei­tet sind – ebenso wie auf das „Leben nach der Schule“.

Ein Teil der erfolgreichen Prüfungsteilnehmer:innen verlässt die Schule für die weitere berufliche Ausbildung, die ersten Ausbildungsverträge sind bereits unterschrieben. Orien­tiert wurden sie dafür durch das Lernen in Projekten mit wachsender Selbstständigkeit und Verantwortungsübernahme aber auch durch die Jugendschule und das Freitags­prak­ti­kum. In diesen Formaten können die Schülerinnen und Schülern in den Jahrgängen 7 und 8 an außerschulischen Lernorten die Lösung realer lebensweltlicher Probleme erfahren.

Nach dem Schleifenjahr in die Sekundarstufe II

Ein anderer Teil des Jahrgangs 2025 bleibt mit sehr guten Ergebnissen an der Schule und bereitet sich ab dem kommenden Schuljahr auf die Sekundarstufe II vor. „Das ist für uns nicht selbstverständlich,“ erklärt Schülersprecherin Hedi Götze. „Als ich 2019 an die Schule kam, war sie ja noch in Grund- und Oberschule getrennt, die Perspektive Abitur existierte nur auf dem Konzeptpapier. Dass ich dafür jetzt ein Schleifenjahr einlegen muss, finde ich nicht dramatisch.“

Die Schulgemeinschaft motivieren diese guten Ergebnisse einmal mehr – zudem sie in der intensiven Aufbauphase unter herausfordernden Bedingungen wie den Corona-bedingten Schulschließungen erreicht wurden. Mit Freude blickt sie den nächsten Entwicklungs­schrit­ten hin zum Meilenstein Abitur entgegen. Diese gestalten die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf ihre Bedürfnisse aktiv mit.

Über die Universitätsschule Dresden

Die Universitätsschule Dresden ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissenschaftlicher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiter­bildungs­schule für Lehrer:innen. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle Universitätsschule ForUS an der TU Dresden.

Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
Informationen zur Universitätsschule Dresden: http://universitaetsschule.org

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