Angst (Dissertationsprojekt)
,Angst‘ – Dissertationsprojekt von Anna Lena Stefanides
Kurzbeschreibung:
Angst ist einerseits allgegenwärtig und andererseits nicht definierbar. Um sie als Hemmnis und Ermöglichungsgrund von freien Beziehungsweisen zu verstehen, nähere ich mich in meiner Dissertation einer Bestimmung der Angst, in der sowohl die individuellen und gesellschaftlich bedingten als auch die natürlichen und transzendenten Momente der Angst ernst genommen werden. Dafür richte ich den Blick auf die historische Gesellschaftsanalyse der Kritische Theorie des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und ihrer Nachfolger:innen, ergänzt um ethnologische Erkenntnisse verschiedener Welterfassungsformen, die psychoanalytische Auseinandersetzung Freuds und seiner Nachfolger:innen, ergänzt um sozialpsychologische Weiterführungen und auf – im weitesten Sinne – existentialistische Auseinandersetzungen mit der Angst (Luther, Kierkegaard, de Beauvoir/Satre, Tillich, Drewermann). Im Fokus stehen hierbei das Verhältnis von Subjekt und Objekt sowiedie Spannung zwischen der Notwendigkeit der Endlichkeit und der Möglichkeit der Freiheit. Grundlage ist die Annahme Tillichs, dass die Theologie Antworten auf existenzielle Fragen zu geben in der Lage ist. Eine Antwort auf die Frage der Angst meine ich in der Sündenlehre aus der Perspektive der Gnade zu finden.
Abstract:
Anxiety, for one thing, is omnipresent, but then again it cannot be defined. In order to understand it as an obstacle to and facilitator of free ways of relating, I approach a conception of fear in my dissertation in which both the individual and socially conditioned as well as the natural and transcendental moments of anxietyare taken seriously. To this end, I concentrate on the historical social analysis by the critical theory of the Frankfurt Institute for Social Research and its successors, complemented by ethnological insights into various ways of understanding the world, the psychoanalytical examination by Freud and his successors, complemented by socio-psychological continuations and - in the broadest sense - existentialist discussions on anxiety (Luther, Kierkegaard, de Beauvoir/Satre, Tillich, Drewermann). The focus here is on the relationship between subject and object as well as the necessity of finiteness and the possibility of freedom. The basis is Tillich's assumption that theology is capable of providing answers to existential questions. I reckon that an answer to the question of anxiety can be found in the doctrine of sin from the perspective of grace.
wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameAnna Lena Stefanides
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