Online-Informationsnutzung von Senior:innen
„Online sein“: Das gehört auch für ältere Personen mittlerweile zum Alltag. Damit einhergehend hat das Internet nicht zuletzt für die Nachrichten- und Informationsnutzung an Bedeutung gewonnen. Laut dem Reuters Digital News Report 2023 nutzen fast zwei Drittel der ab-55-Jährigen mindestens einmal in der Woche das Internet für Nachrichten; ein Viertel informiert sich mindestens wöchentlich über Social-Media-Plattformen. Diese gestiegene Relevanz weckt auch Befürchtungen: Etwa könnten ältere Menschen eine geringere Kompetenz im Umgang mit den Plattformen haben und anfälliger für Falsch- und Fehlinformationen sein.
Trotzdem ist bisher kaum erforscht, wie ältere Menschen (politische) Informationen auf Facebook, WhatsApp und Co. nutzen. Das will das DFG-finanzierte Forschungsprojekt ändern. Unter Leitung von Jun.-Prof. Dr. Anna Sophie Kümpel erforscht das Team die Informations- und Nachrichtennutzung von Senior:innen auf sozialen Medien und in Messenger-Apps. Ziel des Projekts ist ein umfassendes Verständnis der Wahrnehmungen, Erfahrungen und Nutzungspraktiken von älteren Menschen im Umgang mit diesen Diensten.
Dafür kommt ein Mehrmethoden-Design zum Einsatz, das sowohl eine innovative qualitative Interviewstudie als auch eine "klassische" standardisierte Befragung enthält. Letztere wird um eine Datenspende ergänzt: Ausgewählte Teilnehmer:innen werden gebeten, ihre Nutzungsdaten von Plattformen und Messenger-Diensten zur Verfügung zu stellen. Das ermöglicht die Analyse der konkreten Inhalte, mit denen die Personen in Berührung kommen. Zugleich wird so erprobt, wie Datenspende-Studien auch für womöglich weniger technikaffine Personen einfach zugänglich gestaltet werden können.
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Eckdaten
Laufzeit: 10/2023 bis 10/2026
Geldgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Projektleitung: JProf Dr. Anna Sophie Kümpel
- Mitarbeiter:innen: Luise Anter, M.A. und Martin Fischer, M.A.