28.09.2018
Kino im Kasten erhält Kinoprogrammpreis 2018
Das studentische Programmkino der TU Dresden gewann am 18. September im Rahmen der 18. Filmkunstmesse Leipzig einen Preis für das „besonders gute Jahresfilmprogramm 2017“.
Die Kinoprogrammpreise der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH in Zusammenarbeit mit der AG Kino - Gilde dt. Filmtheater wurden insgesamt auf 79.500 Euro datiert. Darunter befindet sich auch der Sonderpreis für Alternative Spielstätten. Die damit verbundene Prämie über 5.000 Euro geht in diesem Jahr an das Kino im Kasten.
Das Kino im Kasten wird im Hörsaal der TU Dresden in der August-Bebel-Straße ehrenamtlich von Studenten und Mitarbeitern der TU Dresden betrieben. Dabei lautet der Anspruch ein abwechslungsreiches, cineastisch anspruchsvolles Programm zu studentischen Preisen zu bieten, möglichst in Originalsprache und so oft es geht in analoger 35mm- bzw. 16mm-Projektion. Das Grundgerüst des Kinoprogramms stellt das eigens kuratierte Filmprogramm, das während der Semester aus mindestens einer Veranstaltung pro Woche besteht. Dieses wird in gemeinsamen Sitzungen herausgearbeitet und beschlossen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Akteur*innen in der und um die TU Dresden kommen vielfältige Filmreihen zustande, von historisch bis politisch, die wissenschaftlichen Diskurs und Film zusammenbringen. Meist ist der Eintritt hierfür frei.
Seit 1998 wird das Kino im Kasten durch den Objektiv e.V. getragen. Die aus der Zeit als ehemalige Militärakademie „Friedrich Engels“ fortbestehenden Meopta-Projektoren bilden seit fast 60 Jahren das Herzstück der analogen Projektion. Da die 35mm-Technik eine Herzensangelegenheit ist, gehört auch die Ausbildung an den Maschinen zum Betrieb dazu.
Besonders hervorzuheben sind dabei zwei historische Filmreihen, die 2017 umgesetzt wurden. Gemeinsam mit dem Historiker Dr. Swen Steinberg organisierte das Kino im Kasten die neunteilige Filmreihe „Flucht, schwarzweiß“, welche die Emigration aus dem nationalsozialistischen Deutschland im englischsprachigen Spielfilm bis 1945 und das entstehende Genre des Anti-Nazi-Films fokussierte. Im Winter 2017 begann die zweite historische Filmreihe mit dem Titel „Alb/Traumwelten“, die sich wiederum mit europäischem Science-Fiction-Kino von 1918 bis Ende des Kalten Krieges auseinandersetzte. Diese wurde gemeinsam mit der Historikerin Anke Woschech organisiert.