22.09.2016
Religion und Protest von der Reformation bis heute – ein studentischer Lesekreis
In unserem studentischen Lesekreis möchten wir im nächsten Semester anbieten, über Texte zu Überschneidungspunkten von Religion und Protest in der europäischen Geschichte zu diskutieren. Dazu haben wir uns eine Reihe von Fragen gestellt, die in diesem Zusammenhang spannend sein könnten: Welche Protestformen wurden in der Reformationszeit angewandt und welche Rolle spielten dabei die Bauernaufstände? Worin bestanden in der Frühen Neuzeit die Selbstbehauptungsstrategien von Sekten (Täufer etc.)? Ist der Faschismus eine politische Religion? Wie hängen soziale Bewegungen und Messianismus zusammen? Welche Rolle spielten Religion und Spiritualität in der Friedens- und Umweltbewegung?
Wir möchten uns mit Texten rund um diese Fragen beschäftigen und uns austauschen. Dafür gibt es noch keinen festen Fahrplan, denn wir wollen gemeinsam entscheiden, welche Texte wir lesen. Das erste Treffen dafür findet am Montag, den 17.10.2016 um 16:40 Uhr im Foyer des Gerber-Baus statt. AQUA-Punkte können in Absprache mit dem Institut für Geschichte vergeben werden.
Solltet ihr Fragen oder schon konkrete Ideen für den Lesekreis haben, meldet euch unter
Mögliche Texte wären u.a.:
- Johannes Dillinger: Attentate und Aufstände. Zur religiösen Bedeutung politischer Kriminalität in der Frühen Neuzeit, in: Eric Piltz (Hg.): Gottlosigkeit und Eigensinn. Religiöse Devianz im konfessionellen Zeitalter, Berlin 2015, S. 237-258.
- Richard van Dülmen: Reformation als Revolution. Soziale Bewegung und religiöser Radikalismus in der deutschen Reformation, München 1977.
- Pascal Eitler: „Alternative“ Religion. Subjektivierungspraktiken und Politisierungs-strategien im „New Age“ (Westdeutschland 1970-1990), in: Sven Reichhardt/Detlef Siegfried (Hg.): Das alternative Milieu. Antibürgerlicher Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik Deutschland und Europa 1968-1983, Göttingen 2010, S. 335-352.
- Jürgen Schreiber: Politische Religion. Geschichtswissenschaftliche Perspektiven und Kritik eines interdisziplinären Konzepts zur Erforschung des Nationalsozialismus, Marburg 2009.