18.09.2023
Reparieren, Warten, Improvisieren - Technikgeschichte des Unfertigen
Rasant wechselnde Produktgenerationen, kurzlebige Moden und der Kult des Neuen prägen die Technikwelt der Massenkonsumgesellschaft und verstellen den Blick dafür, dass Reparieren, Warten und Improvisieren essentielle Praktiken technisierter Gesellschaften sind. Höchste Zeit, das zu ändern, findet das Deutsche Technikmuseum und taucht in dem von Heike Weber, Astrid Venn und Jörg Rüsewald herausgegebenen Sammelband "Reparieren, Warten, Improvisieren. Technikgeschichten des Unfertigen" in die facettenreiche Welt des Reparierens, Wartens und Improvisierens ein. Anhand 22 ausgesuchter Beispiele beleuchtet es die Instandhaltung von Alltagsobjekten, den Wandel des Reparierens in Handwerk, Gewerbe und Industrie, die essentielle Rolle des Wartens und Reparierens technischer Infrastrukturen sowie die soziale und ökologische Bedeutung von Reparaturpraktiken in unserer Gesellschaft. Die Essays machen sichtbar: Reparieren und Instandhaltung waren und sind allgegenwärtig. Und sie haben das Potential, unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
Einer der Beiträge stammt von David Drengk, Mitarbeiter an der Professur für Technik- und Wirtschaftsgeschichte. Er thematisiert Reparaturwerkstätten als kritische Infrastrukturen und betrachtet dabei den Eisenbahnalltag entlang der ivorischen Gleise.