TUD Sylber project 'Lernlandschaft Sachsen- Lernen attraktiv gestalten durch außerschulische Lernorte'
Table of contents
Das Projekt „Lernlandschaft Sachsen“ wird als Bestandteil des Maßnahmepakets „Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen“ (TUD-SyLbeR) im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Die Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte ist an diesem Projekt beteiligt.
Projektleitung: Prof. Dr. Frank-Michael Kuhlemann
Projektbearbeitung: Robert Wilsdorf, 1. StEx (seit 03/2018)
Christian Herm, M.A. (bis 09/2017)
Laufzeit: 2016 – 2019
Adresse: TU Dresden, Philosophische Fakultät,
Institut für Geschichte, 01062 Dresden
PROJEKTBESCHREIBUNG
TUD-Sylber - "Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen"
Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundes und der Länder fördert das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) die institutionelle und inhaltliche Weiterentwicklung der Lehrerbildung an der TU Dresden.
Ziel der Initiativen des Maßnahmenpaketes „Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen“ (TUD-Sylber) ist es, die vielfältigen Akteure der Lehrerbildung innerhalb der TU Dresden sowie in ihrem Umfeld besser zu vernetzen und ihr Handeln so aufeinander abzustimmen, dass nachhaltige Fortschritte in der Ausbildung angehender Lehrkräfte erzielt werden.
Das Maßnahmenpaket TUD-Sylber vereint Akteure aus sechs Fakultäten sowie dem Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung und nimmt sowohl die institutionellen Strukturen der Lehrerbildung an der TU Dresden, als auch die Inhalte und Lehrformen des Studiums in den Blick. So sollen nachhaltige Weiterentwicklungen sowohl bei der Studierendenbetreuung und Studienorganisation, als auch bei der Stärkung des Berufs- und Forschungsbezuges innerhalb der universitären Lehre erreicht werden. TUD-Sylber widmet sich den drei miteinander verschränkten Schwerpunkten Organisationsentwicklung, Qualitätsverbesserung und Regionale Vernetzung.
TUD-Sylber, Teilprojekt: "Lernlandschaft Sachsen"
Ausgangslage
Gemäß den Bildungsstandards für die Lehrerbildung sollen Lehrende Lehr- und Lernprozesse innerhalb und außerhalb von Schule gestalten können. Das impliziert, dass sie Kontexte inhaltlich erschließen und die Auseinandersetzung mit ihnen variantenreich methodisch gestalten können. Die hierzu notwendigen Voraussetzungen sind bislang kaum Gegenstand des Lehramtsstudiums. Bei immer komplexer werdenden Lerngegenständen ist vor allem die Fächerverbindung stetig stärker gefordert. Das bestehende Angebot außerschulischer Lernorte bietet dabei großes Potential für die Zusammenführung verschiedener Fachperspektiven und ist damit prädestiniert für die Einbindung in schulische Lehr- und Lernprozesse. Die TU Dresden ist u. a. im Verbund Dresden-concept mit zahlreichen Forschungsinstituten, Bildungseinrichtungen und Museen vernetzt, mit dem Ziel, Synergien u. a. in den Bereichen Forschung und Ausbildung zu nutzen. Dieses Netzwerk bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für eine verstärkte Kooperation der Lehrerbildung mit außerschulischen Lernorten.
Ziele
- Befähigung von Studierenden, Lernprozesse in Kooperation mit außerschulischen Lernorten (ASL) in der Region attraktiver zu gestalten
- Beschreibung und Reflexion von Möglichkeiten der Nutzung außerschulischer Lernorte gemäß ihrer Fachspezifik und Lernortspezifik
- Gemeinsame Entwicklung von fächerverbindenden Theorieansätze, mit dem Fernziel einer (fach)-didaktischen Theorie zur Integration ASL in schulisch verankerte Lehr- und Lernprozesse
- Aufbau eines Netzwerks von Lernorten in der Region Dresden aber auch den umliegenden Landkreisen sowie den Lehramtsstudierenden durch Projekte
- Förderung der Bindung der Studierenden an mögliche spätere berufliche Einsatzorte durch Lernortkooperationen, insbesondere mit Partnern in ländlichen Regionen Sachsens
Vorhaben
Untersuchungen zur Lehrerprofessionalisierung zeigen, dass diese nur gelingt, wenn Praxiserfahrungen theoretisch fundiert und didaktisch reflektiert werden (Dubs 2008).
Außerschulische Lernorte ermöglichen motivierenden, kontextbezogenen Unterricht, der oft auch fächerverbindend angelegt werden kann. In der Lehramtsausbildung hat jedoch die Einbindung außerschulischer Lernorte und fächerverbindender Ansätze keinen festen Ort.
In dem Projekt Lernlandschaft Sachsen sollen Lehramtsstudierende systematisch erlernen, sich außerschulische Lernorte didaktisch und reflexiv zu erschließen und zugleich praktische Erfahrungen zu sammeln (Brovelli et al. 2011). Hierzu werden spezielle Module konzipiert, in denen die Studierenden lernen, Lerngelegenheiten an ASL zu erschließen und darauf aufbauend Unterrichtskonzepte zu entwickeln. Dieses handlungs- und problemorientierte Konzept wurde an der TU Dresden in den Fächern Chemie und Physik zum Thema fächerübergreifenden Lernens im Lebensweltkontext (Niethammer et al.2013) sowie im Arbeitsweltkontext (www.lehrer-studiert-unternehmen.de) entwickelt und evaluiert (Lein 2014). Im Projekt werden diese Ansätze für andere Fächer und Lernorte modifiziert. Dazu werden bestehende Kontakte und Kooperationsbeziehungen mit Unternehmen, Forschungs- und Kultureinrichtungen genutzt.
Team
Ansprechpartner:
Prof. Dr. G. Pospiech (Professur Didaktik der Physik)
Beteiligte:
- Prof. Dr. M. Niethammer (Professur Bautechnik, Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung / Berufliche Didaktik; Didaktik der Chemie)
- Prof. Dr. S. Deschauer (Professur Didaktik der Mathematik)
- Prof. Dr. D. Wieser (Professur für neueste deutsche Literatur und Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)
- Prof. Dr. F.-M. Kuhlemann (Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte)
sowie: - J.T. Wils (Professur Bautechnik, Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung / Berufliche Didaktik; Didaktik der Chemie)
- W. Janssen (Professur Didaktik der Physik)
- R. Wilsdorf (Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte)
- Dr. C. Blei-Hoch (Professur für neueste deutsche Literatur und Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)
Publikationen
- GESCHE POSPIECH/MANUELA NIETHAMMER/DOROTHEE WIESER/FRANK-MICHAEL KUHLEMANN (Hg.), Begegnungen mit der Wirklichkeit. Chancen für fächerübergreifendes Lernen an außerschulischen Lernorten, Bern 2020.
- Aus der Verlags-Mitteilung:
"Interdisziplinäres Team der LehrerInnenbildung an der TU-Dresden stellt seine Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der universitären Lehre in einem Studienbuch zum fächerübergreifenden Lehren und Lernen an außerschulischen Lernorten vor.
In der ersten Förderphase des Teilprojekts „Lernlandschaft Sachsen“ von TUD-Sylber ging es zwischen 2016 und 2019 um fächerübergreifende Lehr-Lernkonzepte in Universität und Schule, die an verschiedenen außerschulischen Lernorten angesiedelt waren. Ausgehend von der Lernlandschaft Sachsen wurden Potenziale außerschulischen Lernens für fächerübergreifende Lernsettings ermittelt und in verschiedenen Lehrformaten erprobt. Die Ergebnisse der ersten Förderphase liegen nun in Form eines Studienbuchs vor, welches einen Einblick in den theoretischen Hintergrund sowie fachliche und überfachliche Perspektiven ermöglicht und mithilfe von Praxisbeispielen zu eigenen Umsetzungen anregen möchte.
Das Studienbuch ist in vier Teile gegliedert: Im ersten Teil beschreiben die AutorInnen den Stand der Entwicklung einer Didaktik des außerschulischen sowie des fächerübergreifenden Lehrens und Lernens. Anschließend werden die fachdidaktischen Perspektiven der Fächer Chemie, Deutsch, Geschichte und Physik im Kontext fächerübergreifenden Lernens an außerschulischen Lernorten vorgestellt. Im dritten Teil geht es um die didaktischen und methodischen Grundlagen fächerübergreifenden Lernens an außerschulischen Lernorten und es werden Konsequenzen für die Gestaltung entsprechender Lehr-Lernsettings abgeleitet. Die Präsentation hochschuldidaktischer Konzepte und studentischer Konzepte, die im Projekt entstanden sind, beschließen den Band.
Das Studienbuch ist 2020 im hep-Verlag erschienen und umfasst ca. 260 Seiten.
Die HerausgeberInnen Prof. Gesche Pospiech, Prof. Manuela Niethammer, Prof. Dorothee Wieser und Prof. Frank-Michael Kuhlemann bildeten mit ihren wissenschaftlichen MitarbeiterInnen das interdisziplinäre ForscherInnenteam zum fächerübergreifenden außerschulischen Lernen in der ersten Förderphase des Teilprojekts „Lernlandschaft Sachsen“ innerhalb des Rahmenprojektes TUD-Sylber."