Profil
An der Professur beschäftigen wir uns mit den Staaten, Bewohnern und Kulturen des mittleren und östlichen Europas in ihrem historischen Wandel. Uns interessieren die Kaiserreiche der Habsburger, Romanovs und Hohenzollern im 19. Jahrhundert, ihre „Nachfolgestaaten“ wie die Tschechoslowakei, Polen, die baltischen Republiken und die Sowjetunion in der „Zwischenkriegszeit“ und während des Zweiten Weltkriegs.
Ein Schwerpunkt der Forschung liegt auf deutschen und deutschsprachigen Akteuren der Region und den lokalen und überregionalen Austauschprozessen, in die sie eingebunden waren. Wir möchten zum Beispiel erfahren, wie deutschbaltische Adlige, jüdische Unternehmer oder deutsche Landbesitzer den wirtschaftlichen Wandel und politische Umbrüche wahrnahmen und welche Handlungsmöglichkeiten sich ihnen eröffneten. Dies trägt nicht nur zu einem besseren Verständnis der multiethnischen Lebenswelt des östlichen Europa bei, es hilft auch Dynamiken moderner Nationalismen und die Verflechtung deutscher Geschichte mit der Geschichte der Gesellschaften Mittel- und Osteuropas zu rekonstruieren.
Die Professur ist über Ihren Inhaber eingebunden in das Zentrum Mittleres und Östliches Europa, ein Kompetenzzentrum der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden.