Sammelband "Sächsische Realitäten. Analysen aktueller Protestphäno­mene der radikalen Rechten in Sachsen" (Hrsg. Michael Krell/Tom Böhme)

Sammelband-Ankündigung: Sächsische Realitäten

Im Juni erscheint im Thelem-Verlag der aktuelle Sammelband von Michael Krell und Tom Böhme mit dem Titel „Sächsische Realitäten: Analysen aktueller Protestphänomene der radikalen Rechten in Sachsen“. Die in dem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit der radikal rechten Protestszene in Sachsen seit der Corona-Pandemie und ihrer im Zuge dessen geschehenen Reorganisation. Besonders die Herausbildung des Bundeslandes als Hotspot des Demonstrationsgeschehens sowie das Auftreten der radikal rechten Kleinstpartei Freie Sachsen, der es gelungen ist, die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen als eine Art Dachorganisation in Sachsen zu prägen, stehen dabei im Fokus des Sammelbandes. Aus der Perspektive unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Disziplin- und Theorietraditionen werden verschiedene Aspekte der aktuellen rechten Szene Sachsens beleuchtet. Die 12 Beiträge beschäftigen sich im ersten Teil des Bandes mit grundlegenden Analysen der Freien Sachsen, indem etwa die Anrufung spezifisch sächsischer Identitätsangebote oder die Mobilisierung über den online Messengerdienst Telegram untersucht werden. Die zweite Gruppe der Beiträge besteht aus lokalen Fallstudien über Dresden und Bautzen sowie aus Betrachtungen konkreter Protestereignisse wie der ‚Ami-Go-Home Demonstration‘ oder den ‚Stillen Protesten‘ entlang der Bundesstraße 96. Zum Ende des Bandes weitet sich der Blick auf Kontextfaktoren für den Erfolg der Proteste, indem etwa der Umgang des sächsischen CDU-Ministerpräsidenten mit diesen analysiert wird, sowie auf Auswirkungen der rechten Erfolge auf andere gesellschaftliche Bereiche wie die Pressefreiheit eingegangen wird. Insgesamt versucht der Sammelband so Antwortansätze auf die Frage anzubieten, warum ausgerechnet Sachsen auch in der aktuellen Phase rechter Mobilisierungen hinsichtlich Quantität und Radikalität der Proteste eine Sonderstellung einnimmt. 

Neben der im Juni erscheinenden Printversion ist der Band bereits open access einsehbar.