17.12.2018; Vortrag
Kolloquium des Instituts für Soziologie im Wintersemester 2018/19Institutskolloquium: Theorieprobleme der ‚nächsten‘ Gesellschaft
01187 Dresden
„Theorieprobleme der ‚nächsten‘ Gesellschaft “
Die "nächste" Gesellschaft (Peter F. Drucker) ist die Gesellschaft der Elektrizität und des Computers. Sie unterscheidet sich von der modernen Gesellschaft des Buchdrucks. Die Kommunikation in den elektronischen Medien erzeugt einen "Überschusssinn" (Niklas Luhmann), der strukturell und kulturell im Modus der modernen Gesellschaft nicht bewältigt werden kann. Die Gesellschaft stellt sich um von der funktionalen Differenzierung und ihrer Kultur der Vernunft auf Netzwerke und ihre Kultur der Komplexität. Im Zusammenhang dieser These stellen sich eine Reihe von Theorieproblemen, angefangen mit der Annahme von Epochen und Epochenschwellen bis hin zur Frage, welche Theoriemittel der Soziologie zur Verfügung stehen, um diese "nächste" Gesellschaft zu beschreiben. Der Vortrag diskutiert die Frage, wie eine soziologische Theorie beschaffen sein kann, die auf die vielleicht wichtigsten Merkmale der "nächsten" Gesellschaft, Instantaneität, Konnektivität, Granularität und Interoperabilität, reagieren kann. Wichtige Anregungen stammen aus Einsteins Relativitätstheorie und aus der Kybernetik zweiter Ordnung.