12.10.2016; Vortragsreihe
„Kunst und Gesellschaftsanalyse. Beitrag zu einer deutsch-deutschen Beziehungsgeschichte“ (Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg)
Bekanntlich hat sich in der Nachkriegsperiode sehr bald schon eine Ost-West-Konstellation entwickelt, welche 1949 zur Gründung der BRD und dann der DDR und zu einer Verschärfung des Kalten Krieges seit dem Koreakrieg geführt hat. Die 1950er Jahre sind auch die Hochzeiten der Durchsetzung einer entgegengesetzten Kulturpolitik und der Herausbildung geradezu feindlicher „Geltungskünste“. Später folgten der Konfrontation von „Sozialistischem Realismus“ und der Abstraktion als „Weltsprache der Kunst“ verschiedenste künstlerische Stilvariationen und ästhetische Programme — aber immer in der gegenseitigen Abgrenzung von westlicher „Freiheitskunst“ versus einer als propagandistisch abgewerteten „Ideenkunst“. Die Analyse solcher Zusammenhänge kann einen Beitrag leisten zu einer noch fehlenden deutsch-deutschen Beziehungs-geschichte.