08.06.2016; Vortrag
„Scheitern in der Erfolgskultur“ (Prof. Matthias Junge)
„Scheitern in der Erfolgskultur“
(Prof. Matthias Junge, Universität Rostock, Institut für Soziologie und Demographie)
Scheitern wird zum Problem vor allem in Kulturen, die Erfolg als ihre Leitidee verwenden – und das tun fast alle Gesellschaften. Scheitern ist besonders problematisch, wenn eine ganze Kultur nur auf den Erfolg von Handlungen achtet und Belohnungen daran orientiert. Eine allgemeine Definition von Erfolg gibt es nicht, daher ersetzen wir zumeist Erfolg durch Leistung und Kontrolle. Erfolg meint dann: Die Sache ist wie geplant gelaufen. Anders: Ich hatte die Kontrolle über die Ereignisse. Nochmals anders: Es war meine Leistung, die den Erfolg herbeiführte. Kurz: Vor diesem Hintergrund ist Scheitern eine soziale und biographische Katastrophe.
Diese vermeintliche Katastrophe gilt es soziologisch zu analysieren. Über meinen Versuch hierzu und die Arbeit an Plan B werde ich berichten.