Forschung
Inhaltsverzeichnis
Aktuelle Forschungsprojekte an der Professur
Wir interessieren uns für Kuba als ein Laboratorium gesellschaftlichen Wandels und die mit der gegenwärtigen Krise einhergehenden sozialen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Prozesse. Dabei spielen die im Zuge staatlicher Reformen entstanden kleinen und mittleren Unternehmen (micro y pequeñas y medianas empresas) eine entscheidende Rolle im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel Kubas. Sie berühren wesentliche Aspekte des Lebenswandels, der Beziehung zum kubanischen Staat und der Revolution und darüber hinaus zu grundlegenden Fragen alternativer Gesellschaftsentwürfe, die Klimawandel, Bekämpfung von Hunger, Zugang zu Bildungs- und Gesundheitssystemen sowie Geschlechtergerechtigkeit umfassen. In komparativer Perspektive kommen dabei der Gesellschaftlichkeit des Arbeitsprozesses und der Arbeitserfahrungen unter Einbeziehung der Eigentumsformen eine besondere Bedeutung zu.
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Beruf(en) im Verkauf (BiV)
- Neuerscheinung zum Projekt: Kupfer, A.: Work Appropriation of Low-Wage Workers in the Service Sector. The Re/Production of Society, Cheltenham, Edward Elgar Publishing, 2024.
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Kupfer, A./Eckert, F./Krause, I.: Beruf(en) im Verkauf – Soziale Positionierung und subjektive Bedeutung von Arbeit. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2019, Volume 44, Issue 1, 43–63.
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Kupfer, A/ Eckert, F./ Krause, I.: Beruf(en) im Verkauf. Analyse subjektiver Bedeutungen von Arbeit als Beitrag zursozialen Ungleichheitsforschung. In: Nicole Burzan (Hg.) 2019: Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018.
- Globalisierung und Veränderung des Verhältnisses von Arbeit und Bildung
Abgeschlossene Projekte mit Publikationen
- International Conference & edited volume: Contested Social and Ecological Reproduction. Impacts of States, Social Movements, and Civil Society in Times of Crisis (Budrich, 2024)
- International Conference & edited volume: Covid, Crisis, Care and Change? International Gender Perspectives on Re/Production, State and Feminist Transitions (Budrich, 2022)
- Workshop & edited volume: Work Appropriation and Social Inequality (Vernon Press, 2021)
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- Moderne Sklaverei und extreme Arbeitsausbeutung in globalisierten Arbeits- und Geschlechterverhältnissen, zusammen mit Dr. Patricia Graf
„Die Versklavung von Menschen ist ein hochaktuelles Phänomen und gehört keineswegs der Vergangenheit an. Hauptmotor für Sklaverei ist auch in der (Post)Moderne der enorme Profit, der mittels Sklaverei gemacht wird. Frauen und Männer versklaven Männer und Frauen und eine Analyse der Geschlechterverhältnisse zeigt, dass der Anteil der ausbeutenden Männer über dem der Frauen liegt. Die meisten Opfer von Versklavung sind Frauen. Über die Verknüpfung von Patriarchat und Sexismus mit Kapitalismus wissen wir: beide Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse sind eng aufeinander bezogen und miteinander eingespielt. Die Unterdrückungsverhältnisse sind in sich vielschichtig und es kommt zu einer Vermischung unterschiedlicher Geschlechterhierarchien. Oft werden extreme Arbeitsausbeutung und Sklaverei durch einen starken Netzwerkcharakter ermöglicht. Ausgebeutete Menschen stehen am Ende einer langen Kette transnationaler Handelsbeziehungen.“
- Moderne Sklaverei (APuZ): Geschlechterverhältnisse in ausbeutenden Arbeitsbeziehungen, zusammen mit Dr. Patricia Graf
"Männer und Frauen sind Opfer moderner Sklaverei und extremer Arbeitsausbeutung. Frauen und Männer sind gleichzeitig Täterinnen und Täter. Die Anteile der Geschlechter an Opfern und Tätern sind jedoch ungleich verteilt: Frauen werden stärker ausgebeutet und versklavt als Männer. Warum ist das so?
Wir widmen uns dem Thema extremer Arbeitsausbeutung und Sklaverei in der heutigen Zeit aus einer Perspektive, die die Ambivalenz der Geschlechterverhältnisse jenseits einfacher Opfer-Täter-Schemata erfasst. Moderne Sklaverei definieren wir dabei als Oberbegriff für Zwangsarbeit, erzwungene sexuelle Ausbeutungen und einige Formen von Kinderarbeit. Auch Menschenhandel, der auf sexuelle Ausbeutung oder Zwangsarbeit abzielt, fällt darunter. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO, eine Sonderkommission der Vereinten Nationen, definiert Zwangsarbeit als "all work or service which is exacted from any person under the menace of any penalty and for which the said person has not offered him voluntarily". Die Vereinten Nationen zählen auch den Handel mit Organen zum Menschenhandel.
Die ILO beziffert das weltweite Ausmaß der Betroffenheit von Frauen und Mädchen von Zwangsarbeit mit 55 Prozent nur wenig höher als die Betroffenheit von Männern und Jungen. Doch was auf den ersten Blick wie ein annähernd gleiches Verhältnis aussieht, bedarf genaueren Hinschauens. So sind in dem genannten Anteil Zwangsehen nicht enthalten, die eine Form von Sklaverei darstellen, von der so gut wie ausschließlich Frauen und Mädchen betroffen sind. Frauen sind aber nicht nur Opfer von extremer Ausbeutung und Sklaverei, sondern auch häufig als Täterinnen in Netzwerke von Menschenhandel und Ausbeutung verstrickt. Nicht zuletzt sind sie als Akteurinnen von Nichtregierungsorganisationen und sozialen Bewegungen wichtige Agentinnen im Kampf gegen ausbeutende Arbeitsverhältnisse und moderne Sklaverei.
Wir werden daher zunächst auf Umstände eingehen, die bedingen, dass Frauen in stärkerem Ausmaß als Männer extremer Arbeitsausbeutung und Versklavung unterliegen. Wir illustrieren in einem zweiten Schritt die Bereiche sexuelle Ausbeutung, Haushalt und Pflege sowie Sonderwirtschaftszonen als diejenigen Arbeitsarenen, in denen Frauen nicht nur traditionellerweise besonders betroffen sind. Im dritten Teil wechseln wir die Blickrichtung und nehmen Frauen als Täterinnen, vor allem als Menschenhändlerinnen, unter die Lupe. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur Frage, was gegen moderne Sklaverei unternommen werden kann.“
- Power & Education
"Education is a crucial influence early in life and is therefore inextricably linked with power. This book examines how education can limit opportunities and create social inequality as well as being an empowering force for good. Theoretical approaches on the relationship of power and education are discussed as are questions on power and knowledge." Link zum Buch
- Educational Upward Mobility
“What enables the few working-class people who enter higher education to achieve against the odds? This book offers answers by comparing social contexts, educational institutions and policies in Austria and England to demonstrate a surprising number of similarities behind those who succeed using Bourdieu's concept of habitus.”
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