Inhaber/in
Lehrstuhlinhaberin
NameProf. Dr. Nikita Dhawan
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Nikita Dhawan ist seit 1. Oktober 2021 Inhaberin der Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte.
Nikita Dhawans Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen der Globalen Gerechtigkeit, der Menschenrechte sowie der Demokratie und Dekolonisierung. Ein zentraler Fokus ihrer Forschung und Lehre liegt auf den historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Ihre Arbeit analysiert das ambivalente Erbe der Europäischen Aufklärung für die postkoloniale Welt und sucht einer alternativen postkolonial-queer-feministischen Ideengeschichte von Schlüsselkonzepten nachzugehen. Ihre Interessen liegen dabei sowohl auf der lokalen wie auf der globalen Ebene. In ihrer Forschung befragt sie unter anderem Normen wie „Gleichheit“, „Emanzipation“ und „Freiheit“ und widmet sich dabei der Frage, inwiefern diese Konzepte im Sinne marginalisierter Kollektive und Gruppen mobilisiert werden können oder ob sie nicht im Gegenteil, die traditionellen Herrschaftsdynamiken zwischen denen, die als Gebende von Gerechtigkeit und Rechten (Länder des globalen Nordens) und denen, die als Empfangende konstituiert werden (Länder des globalen Südens), stabilisieren.
Lebenslauf
Nikita Dhawan studierte Philosophie und German Studies an der University of Mumbai sowie Gender Studies am Research Centre for Women's Studies an der SNDT Women's University Mumbai, Indien. 2006 promovierte sie in Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum.
Nachdem Nikita Dhawan die Maria-Goeppert-Mayer Gastprofessur am Institut für Politikwissenschaft der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (WiSe 2006-2007) und im Anschluss ein Post-Doc-Fellowship am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen innehatte, war sie von 2008 bis 2014 Juniorprofessorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender und postkoloniale Studien an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie war auch Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Direktorin des Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies (FRCPS) als auch Mitglied des Direktoriums des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Vom 2014 bis 2018 war Nikita Dhawan Professorin für Politische Theorie mit Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung sowie Direktorin der Forschungsplattform Gender Studies: „Identitäten – Diskurse – Transformationen” an der Universität Innsbruck. Sie erhielt 2017 den Käthe Leichter-Preis für ihre Forschungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung sowie für die Förderung der Frauenbewegung und die Verdienste um die Geschlechtergleichstellung. Vom 2018 bis 2021 war Nikita Dhawan Inhaberin der Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender Studies an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Nikita Dhawan war Visiting Scholar an der Indian Institute of Technology, IIT Bombay (2019-2020), an der Universidad de Costa Rica (2013), am Institute for International Law and the Humanities an der University of Melbourne, Australien (2013), im Program of Critical Theory an der University of California, Berkeley, USA (2012), an der University of La Laguna, Teneriffa, Spanien (2011), der Pusan National University, Südkorea (2011), am Graduiertenkolleg „Dynamiken von Raum und Geschlecht” Universität Kassel/Göttingen (2011), der University of Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika (2010) und der Columbia University, New York, USA (2008).
Eine Auswahl ihrer Veröffentlichungen umfasst die Werke: Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence (2007); Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World (Hg. 2014); Global Justice and Desire: Queering Economy (Mithg. 2015); Negotiating Normativity: Postcolonial Appropriations, Contestations and Transformations (Mithg. 2016), Difference that makes no Difference: The Non-Performativity of Intersectionality and Diversity (Hg. 2017), Reimagining the State: The Challenge for Progressive Transformative Politics (Mithg. 2019), Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung (2020), Rescuing the Enlightenment from the Europeans: Critical Theories of Decolonization (forthcoming).