17.08.2023
24.08.23: How to Decolonize State Socialism?
Die Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden lädt Sie ganz herzlich zu einem dialogischen Vortrag im Rahmen der Intervention „The Missed Seminar“ im Albertinum ein:
Donnerstag, 24. August 2023, 18:30 Uhr
Albertinum, Lichthof, Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden
Freier Eintritt
„How to Decolonize State Socialism?”
Ein Gespräch zwischen Tereza Stejskalová, Františka Schormová und Aleksei Borisionok, moderiert von Doreen Mende
Die Kuratorin Tereza Stejskalová, die Literatur- und Übersetzungswissenschaftlerin Františka Schormová sowie der Ko-Kurator der Prag Biennale 2024, Aleksei Borisionok, sprechen über die vernachlässigten Routen und Passagen, über die Ideen, Emotionen, Bilder oder Musik zwischen dem „Osten" (insbesondere der Tschechoslowakei und der Sowjetunion) und der Welt der Entkolonialisierungs- und Antirassismusbewegungen transportiert wurden. Es werden verschiedene unerwartete Begegnungen, affektive und intellektuelle Austausche zwischen bekannten und weniger bekannten Protagonisten von beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs" thematisiert. Was ist in der Übersetzung verloren gegangen, was ist in der Geschichte begraben geblieben und was sollte wiederbelebt werden? Was sollte in der Erinnerung bewahrt werden, um es für die heutigen Bemühungen um eine Entkolonialisierung aus osteuropäischer Perspektive zu nutzen?
Der Vortrag findet auf Englisch statt.
Save the date: am Samstag, den 23. September 2023, 18:30 Uhr, spricht die Soziologin und Autorin Katharina Warda im Rahmen von „The Missed Seminar” zur Erfahrung von diasporischem Leben in der DDR im Dialog mit den Schriften von Eslanda Robeson aus heutiger Perspektive.
In Vorfreude
das Team der Forschungsabteilung
Noch bis zum 05.11.2023 beleuchtet die kuratorische Vitrinen-Intervention „The Missed Seminar“ die mediale Präsenz des bekannten Schauspielers und Sängers Paul Robeson sowie der Feministin, Fotografin und Anthropologin Eslanda Robeson in der DDR um das Jahr 1963: Während mit Eslanda Robeson die Stimme eines Schwarzen Feminismus auch in der DDR hörbar wurde, brachte Paul Robeson die Schwarze Bürgerrechtsbewegung mit der Arbeiterbewegung in Verbindung. Beide prägten über Generationen hinweg die dortige kulturelle Landschaft. Ausgehend von der Freundschaft dieser beiden mit dem deutsch-jüdischen marxistischen Philosophen Franz Loeser sowie der TV-Lehrerin der DDR-Fernsehsendung „English for you“, Diana Loeser, und den gemeinsamen Begegnungen in Ost-Berlin und Leipzig im Jahr 1963, entwickelt die kuratorische Studie verschiedene Fragestellungen: Was können wir heute von der Freundschaft zwischen den Robesons und dem Ehepaar Loeser als einer Verschränkung der Kämpfe gegen Faschismus, Kolonialismus und Antisemitismus lernen? "The Missed Seminar" (Das Versäumte Seminar) der Forschung der SKD in der ständigen Sammlung des Albertinums ist Teil des akademischen sowie transdisziplinären Forschungsprojektes „Decolonizing Socialism. Entangled Internationalism (Eine Dekolonialisierung des Sozialismus. Ein verschränkter Internationalismus)“ der HEAD Genève/Schweiz, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds, in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin, dem VanAbbe Museum in Eindhoven und BlaxTARLINES in Kumasi/Ghana. www.entangledinternationalism.org. Die Produktion und das Begleitprogramm wurde im Rahmen des Projektes „Museen als aktive Orte der Demokratie“ (MODemo) von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.