07.09.2022
Invective Talks, Folge 2: Invektive Elemente im interkulturellen Vergleich
Invective Talks
Die Reihe Invective Talks widmet sich invektiven Phänomenen aus Politik, Gesellschaft und Kultur. Mit diesem eigentlich sehr alten, aber neu verstandenen Begriff – Invektivität – sind Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung gemeint: hate speech, shamestorms, verletzende Sprache, das sogenannte Wutbürgertum, aber auch Momente des Aufbruchs und der produktiven Empörung gehören in diesen Zusammenhang. Ganz offensichtlich leben wir in „erregten“, „gereizten“ oder gar „zornigen“ Zeiten, um nur einige Stichworte aus der aktuellen gesellschaftswissenschaftlichen Debatte aufzugreifen. Gleichzeitig wissen wir noch viel zu wenig über diese neue Erregung. Während sich das Feuilleton oft aufrichtig ratlos zeigt, sind die theoretischen Diskussionsbeiträge der jüngeren Vergangenheit in atemberaubender Geschwindigkeit gealtert. Den Zorn zu besingen, wie Peter Sloterdijk es vorgeschlagen hatte, oder wie Stéphane Hessel ein Plädoyer für Empörung zu verfassen, scheint heute – nach Trump – nur eine Seite einer viel komplizierteren Entwicklung zu beschreiben, mit der nahezu alle westlichen Gesellschaften mindestens gemischte Erfahrungen sammeln mussten. Kurzum: Wir müssen reden, und sprechen dafür im Rahmen dieser Reihe mit Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Intellektuellen über die Prägekraft und Ambivalenzen von invektiven Tendenzen im gleichsam heiß gelaufenen Prozess gesellschaftlicher Selbstverständigung. Dies aus der Perspektive avancierter Grundlagenwissenschaft und zugleich zugänglich aufbereitet für ein wissenschaftlich interessiertes Publikum: Prodesse et delectare.
Folge 2: Invektive Elemente im interkulturellen Vergleich
Dr. Jan-Philipp Kruse im Gespräch mit Dr. Carina Pape über Parallelen und Kontraste zur japanischen Kultur von Schuld, Beschämung, Verantwortung und Kritik.
Hier der Link zum Video auf YouTube: Invective Talks, Folge 2: Invektive Elemente im interkulturellen Vergleich