17.07.2020
"Drone Images". Bericht zum Workshop mit Michael Richardson, University of Sidney, im Juni 2020
Militärdrohnen sammeln eine Fülle sensorischer Daten, werten diese mithilfe Künstlicher Intelligenz zunehmend unabhängig von menschlichem Einfluss aus und erzeugen so Bilder der Wirklichkeit. Das Schaufler Kolleg@TU Dresden widmete sich am 4. Juni 2020 in seinem ersten Workshop militärischen Drohnenbildern aus geistes- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven.
In seinem Impulsreferat betonte Michael Richardson (UNSW Sidney) die Probleme der Opazität sowie ihre Einbettung in diskriminierende und rassistische Strukturen. Nicht nur werden die Begründungen maschineller Entscheidungen schwerer nachvollziehbar, sondern auch spezifisch stereotype Muster weiter festgeschrieben. KI-berechnete Bedrohungen und vorurteilsbelastete Verdachtsmomente gewinnen an Bedeutung.
Für die Ethik stellen sich somit vor allem Fragen nach Gerechtigkeit, wie Philipp Preußger (Schaufler Kolleg@TU Dresden) in seinem Vortrag erläuterte. Die Würde des Opfers sei nur zu wahren, wenn Verantwortlichkeiten geklärt seien. Um dies zu gewährleisten, müsse die Mensch-Maschine-Interaktion betrachtet werden.
Abgeschlossen wurde der Workshop mit einer interdisziplinären Diskussion des Problems der Opazität in der KI.
Ann-Kathrin Koster, Philipp Preußger (geb. Müller)
Ann-Kathrin Koster verfasst ihre Promotion im Fach Politikwissenschaft zum Thema Der demokratische Horizont Künstlicher Intelligenz – Die Rolle von Kontingenz und Befragung. Prof. Dr. Sabine Müller-Mall ist ihre Betreuerin im Schaufler Kolleg@TU Dresden. Philipp Preußger schreibt seine Dissertation in Evangelischer Theologie zu Mensch – Militär – Maschine: Perspektiven theologischer Ethik auf autonome Militärtechnik. Seine Betreuenden sind Prof. Dr. Christian Schwarke und Prof. Dr. Kerstin Schankweiler. |