Nov 12, 2021 - Mar 11, 2022; Exhibit
A & I - Sonderausstellung zu den Schaufler Residencies@TU Dresden von Christian Kosmas Mayer und Anton Ginzburg

Ausstellungsansicht, Foto: Adrian Sauer
Von September 2020 bis Sommer 2021 war der Künstler Christian Kosmas Mayer als erster Gast des Artist in Residence-Programms des Schaufler Lab@TU Dresden an der Universität zu Gast. Im Austausch mit den Stipendiat:innen des Schaufler Kolleg@TU Dresden sowie verschiedenen Fachbereichen der TU Dresden forscht er im Rahmen der Residency künstlerisch zum ersten Leitthema des Lab „Künstliche Intelligenz als Faktor und Folge gesellschaftlichen und kulturellen Wandels“.
Christian Kosmas Mayer (*1976 in Sigmaringen) lebt und arbeitet in Wien. Er ist Preisträger des Outstanding Artist Award 2020 der Republik Österreich. Die installativen und medienübergreifenden Arbeiten Christian Kosmas Mayers sind im Spannungsfeld von Natur, Kultur und Wissenschaft angesiedelt. Sein Schaffen zeichnet sich durch intensive wissenschaftliche Forschung und Recherche aus. Mayer hatte bereits Einzelausstellungen in namhaften Institutionen, darunter im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, Centrum Kultury Zamek (Poznan), Galerie Mezzanin (Genf), Galerie Nagel Draxler (Berlin), Österreichische Galerie Belvedere
(Wien) und Kunststiftung Baden-Württemberg (Stuttgart).
Bezugspunkt des künstlerischen Forschungsprojekts, das Christian Kosmas Mayer im Rahmen der Schaufler Residency@TU Dresden in Dresden realisiert, ist der uralte menschliche Wunsch nach Immortalität, der Wunsch nach der Überschreitung der Grenzen unseres natürlichen Lebens. Mayer verortet die Auseinandersetzung mit dieser Zukunftsvision an den Schnittstellen verschiedener natur- wie geisteswissenschaftlicher Forschungsfelder. Er bezieht sich dabei konkret auf neueste Technologien aus den Bereichen der Biologie, der Kryonik sowie – bezugnehmend auf das erste Leitthema des Lab – der Künstlichen Intelligenz und reflektiert ausgehend von diesen sowohl die historischen Dimensionen als auch die ethisch-philosophischen Implikationen.
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Ab Januar bis August 2021 ist der New Yorker Künstler Anton Ginzburg zweiter Stipendiat des Artist in Residence-Programms des Schaufler Lab@TU Dresden. Sein künstlerisches Schaffen umfasst die Medien Film, Performance, Skulptur, Malerei und Grafik.
Im Fokus seines künstlerischen Forschungsprojekts an der TUD steht die Hinterfragung von Konzepten der Kreativität und der kulturellen Arbeit im historischen Kontext. Ausgehend von frühneuzeitlichen Methoden der künstlerischen Praxis und dem Erbe des modernistischen künstlerischen Vokabulars des 20. Jahrhunderts reflektiert Ginzburg heutige Strategien der technologischen Mechanisierung von Arbeit, wie etwa Maschinelles Lernen, und deren Einfluss auf gegenwärtige künstlerische Praktiken.
Ginzburg arbeitet eng zusammen mit Professor Stefan Gumhold, Lehrstuhl für Computergraphik und Visualisierung an der Fakultät Informatik, TUD, sowie mit der Professur für Wissenschaftliches Rechnen von Professor Axel Voigt an der Fakultät für Mathematik der TUD. Hierbei verfolgt er insbesondere Ideen zu algorithmisch gestützten Visualisierungen (Film und AR/VR). Eingebunden in die Umsetzung ist ebenfalls Jun.- Professor Matthew McGinity vom Immersive Experience Lab am Institut für Software and Multimedia Technologie der Fakultät Informatik an der TUD. Grundlage für die algorithmisch berechneten Visualisierungen sind Muster und Strukturen, die Ginzburg unter anderem in der Sammlung Mathematische Modelle und der Sammlung Farbenlehre identifizierte. Gleichermaßen beschäftigt er sich intensiv mit baubezogener Kunst in der DDR, insbesondere dem Formsteinsystem, welches von den Dresdner Künstlern Karl-Heinz Adler (1927-2018) und Friedrich Kracht (1925-2007) in den späten 1960er-Jahren für Gestaltungen im urbanen Raum entwickelt wurde. Ausgehend von diesen Abstraktionen sollen visuelle Transformationen im virtuellen Raum entstehen.
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In der gemeinsamen Abschlussausstellung präsentieren sie ihre prozesshafte künstlerische Forschung im Lab - sowohl anhand von hier entstandenen Werken als auch in partizipativen Veranstaltungsformaten.
Öffnungszeiten
Dienstags und donnerstags, 13 bis 16 Uhr, können Interessierte nach Voranmeldung an sowie entsprechend der Maßgaben der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung die Ausstellung besuchen.
Führungen
Die Kuratorin Gwendolin Kremer, wiss. Mitarbeiterin der Kustodie, bietet am Dienstag, den 18. und Donnerstag, den 27. Januar 2022, jeweils 15 Uhr, eine Sonderführung an.
Eintritt
frei
Publikationen
Zu beiden Künstlern erscheint jeweils eine Publikation im Sandstein Verlag, die im Juni 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Sie ist Juni 2022 in der Kustodie bzw. im Buchhandel erhätlich.