22.01.2021
Aktuelle Publikation von Netzforma e. V. unter Mitwirkung von Ann-Kathrin Koster: "Wenn KI, dann feministisch. Impulse aus Wissenschaft und Aktivismus"
Unter Mitwirkung unserer Stipendiatin Ann-Kathrin Koster ist im Netzforma e. V. soeben ein Band zur Künstlichen Intelligenz erschienen, welcher sich feministischen Positionen zum Thema widmet. Dabei wendet sich der Band so unterschiedlichen Themenfeldern wie Sexrobotik, Drohneneinsätzen und Sprachassistent:innen zu und klopft vielfältige Perspektiven auf den Komplex ab. Deutlich wird dabei jedoch, dass Technologie im Allgemeinen und das gilt in besonderem Maße für algorithmische Prozesse nicht ohne Machtbezug denkbar sind und gerade im Lichte von Herrschaftsverhältnissen beleuchtet werden müssen. Algorithmische Systeme und Techniken Künstlicher Intelligenz erscheinen vor diesem Hintergrund als ein Set aus Werten, Normen und Vorstellungen die sich tief in Politik, Gesellschaft und das Soziale einschreiben und einer Reflexion aus Geistes- und Sozialwissenschaft bedürfen, wie ebenso aus der Kunst und der Zivilgesellschaft.
Die Publikation ist als PDF hier frei zugänglich.
Ann-Kathrin Koster, Politikwissenschaftlerin, verfasst ihre Promotion im Fach Politikwissenschaft zum Thema "Der demokratische Horizont Künstlicher Intelligenz – Die Rolle von Kontingenz und Befragung". Betreut wird sie von Prof. Dr. Sabine Müller-Mall. Ihr Promotionsvorhaben nähert sich, ausgehend von der Disziplin der Politischen Theorie, Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) und nimmt eine genuin demokratietheoretische Perspektive ein. Kern der Auseinandersetzung bildet die demokratische Kontingenz-Annahme radikaldemokratischer Theorien, welche in engem Wechselverhältnis mit Möglichkeiten für Kontestation und Befragung gesellschaftlicher Entwürfe sowie konfliktivem Protesthandeln steht. Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von radikaldemokratischen Ansätzen der politischen Theorien eine demokratietheoretische Analyseperspektive zu entwerfen, welches eine Untersuchung konkreter algorithmischer Systeme auf ihre demokratischen Auswirkungen und mögliche Potentiale anleitet, um so ein detailliertes Bild über Annahmen Künstlicher Intelligenz einerseits sowie algorithmischen Anwendungen andererseits für demokratische Gesellschaften zu erarbeiten.
Beachten Sie auch unser geplantes Symposium zum Thema KI und Genderfragen und den aktuell laufenden Call for Papers. |