22.06.2021
Aufzeichnung des Symposium "Erste Sekunde Ewigkeit" mit Christian Kosmas Mayer, Stipendiaten des Schaufler Kolleg@TU Dresden und weiteren Forschenden der TUD am 14.06.2021 jetzt online
Am 14. Juni 2021 fand im Klemperer-Saal der Sächsischen Landes- und Hochschulbibliothek Dresden das Symposium "Erste Sekunde Ewigkeit" statt. Im Rahmen des Symposiums berichtete Christian Kosmas Mayer, Artist in Residence des Schaufler Lab@TU Dresden 2020, von seiner künstlerischen Forschung an der TU Dresden.
Sein Forschungsprojekt im Rahmen der Residency befasst sich mit dem uralten menschlichen Begehren nach Unsterblichkeit vor dem gegenwärtigen Hintergrund des einschneidenden technologischen Wandels im Bereich von Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz (KI).
Das Symposium widmete sich in zwei Panels und einer Key Note der gleichsam recherchebasierten wie auch spekulativen Annäherung des Künstlers an dieses Forschungsthema. Die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie hier sehen:
Im Auftaktpanel BODIES IN SUSPENSION mit den Kollegiaten Michael Klipphahn und Richard Groß sowie Prof. Dr. Christoph Haberstroh, Bitzer-Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik, Institut für Energietechnik, TU Dresden wurde das Streben nach Immortalität im Kontext von materiellem Einwirken auf Körper diskutiert. Beleuchtet wurden Beispiele der bis in die Frühzeit zurückgehenden Idee, Körper von Verstorbenen zu konservieren. Heute beschäftigt sich etwa die Kryonik mit dem Thema. Sie ermöglicht mittels modernster Kältetechnik Körper zu konservieren, in der Hoffnung, sie in der Zukunft einmal wiederbeleben zu können. Der Tod erscheint hier nur noch als kulturelles Artefakt, das es technologisch zu überwinden gilt.
Die Key Note COMPUTATIONAL EXPLORATION OF THE HUMAN MIND hielt Prof. Björn Andres. Er skizzierte, wie abstrakte Konzepte des Maschinellen Lernens schon heute eingesetzt werden, um die physikalischen Grundlagen des menschlichen Denkens zu ergründen, und wie die Komplexität des menschlichen Gehirns uns gleichzeitig antreibt, neue Verfahren des maschinellen Lernens zu entwickeln. (Hinweis: Die Key Note ist in der Videoaufzeichnung aus rechtlichen Gründen heraus geschnitten)
Das zweite Panel des Symposiums, moderiert von Jun. Prof. Susann Wagenknecht, Juniorprofessur für Mikrosoziologie und techno-soziale Interaktion, Institut für Soziologie, TUD, spürte unter dem bei Konstantin und Kornelius Keulen entliehenen Titel GLEICHZEITIGKEIT DER GLEICHZEITIGKEITEN der Frage nach, wie sich unser Zeitempfinden transformiert, angesichts der gegenseitigen Durchdringung gleichzeitig erlebter Gegenwarten im postdigitalen Zeitalter.