Artist in Residence 2023: Rosa Barba
Die international renommierte Film- und Installationskünstlerin Rosa Barba wurde von der Jury als vierte Künstlerin für die Verlängerung der Förderphase im Jahr 2023 ausgewählt. Sie wird ab September 2023 bis Februar 2024 an der TU Dresden künstlerisch zu KI und gesellschaftlichem Wandel forschen.
Das Werk der Residenzkünstlerin 2023, Rosa Barba (*1972/Italien, lebt in Berlin), zeichnet sich durch eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Medium Film aus. Im Fokus ihres Interesses steht die Beziehung von Film, Raum und Rezipierendem. Dabei ist ihr Umgang mit Film skulptural: Durch die Dekonstruktion filmischer Elemente entstehen kinetische Objekte und Installationen. Die Filme bewegen sich zwischen experimenteller Dokumentation und fiktiver Erzählung. Mit der Kamera als Zeicheninstrument erforscht Barba Orte und Situationen auf ihre formale Gestalt und auf historische Konnotationen und Spuren.
Diese verwebt sie dann mit eigenen narrativen Ebenen zu Erzählungen, die neue Denkräume eröffnen. Die Künstlerin stellte ihre Arbeiten u. a. in der Tate Modern, London, im Jeu de Paume, Paris, im Albertinum Dresden und im MAXXI, Rom, aus. Sie forschte bereits an der Harvard University und weiteren Universitäten und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Im Sommer 2021 präsentiert Rosa Barba anlässlich der Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eine ortsspezifische Installation.
Im Schaufler Lab@TU Dresden wird Rosa Barba sich mit dem Konzept des Archivs und den Möglichkeiten von KI auseinandersetzen:
„Für meine künstlerische Arbeit ist die Bezugnahme auf wissenschaftliche Forschungsthemen ganz zentral. Insofern freue ich mich überaus, dass ich ab 2023 als Stipendiatin der Schaufler Residency@TU Dresden meine Forschungen zum Archiv als Wissensspeicher im Kontext von Künstlicher Intelligenz entwickeln kann. In Kooperation mit den Dresdner Wissenschaftler:innen soll ein neues Werk entstehen, das zwischen Maschine und Skulptur einen physischen Ort des Speichers darstellt, dessen Genese aber gleichzeitig digitale Prozesse zugrunde liegen. Dieses Spannungsfeld zwischen objektgebundenem Werk und globalem fluiden Wissen ist dabei für mich von besonderem Interesse.“ (Rosa Barba, Juni 2021)
Ab Ende September 2023 - zum Auftakt ihrer Residency - präsentiert Rosa Barba eine Auswahl neuerer Werke in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau.