Lesung Wilfried N'Sondé "Die Frau des Himmels und der Stürme"
Inhaltsverzeichnis
Der Schamane Num vom Nomadenvolk der Nenzen entdeckt im aufgetauten Permafrostboden Russlands das über 10.000 Jahre alte, prunkvolle Grab einer Schwarzen Frau. War sie eine Königin? Unser aller Urmutter? Haben die sibirischen Völker der Jamal-Halbinsel womöglich Vorfahren aus Afrika? Zur gleichen Zeit werden in derselben Gegend riesige Erdgasvorkommen gefunden, deren Ausbeutung das empfindliche ökologische Gleichgewicht der arktischen Tundra zu zerstören droht. Der Schamane sucht, bestärkt durch das meditative Zwiegespräch mit der Afrikanerin der Arktis, Unterstützung bei einem befreundeten französischen Wissenschaftler, der schleunigst ein Forschungsteam zusammenstellt. Gemeinsam mit einer deutsch-japanischen Rechtsmedizinerin und einem nach Sinn suchenden Anthropologen mit kongolesischen Wurzeln bricht er zu einer geheimen Expedition auf die Jamal-Halbinsel auf. Der sensationelle Grabfund könnte die Ausbeutung der Erdgasvorkommen stoppen und die Natur vor der Zerstörung bewahren. Doch das Expeditionsteam hat es mit mächtigen und skrupellosen Gegnern zu tun: der russischen Mafia samt ihren Handlangern und Speichelleckern. Selbst der Neffe des Schamanen ist vom Versprechen des schnellen Geldes geblendet – bis zum Showdown unter der Mitternachtssonne.
Wilfried N’Sondé hat einen hochspannenden und vielschichtigen Umweltthriller geschrieben. Und zugleich ein modernes Märchen, in dem die einen Handgranaten und Dynamit einsetzen, die anderen Liebe, Meditation und Spiritualität. Dieses Buch erscheint im Rahmen des Förderprogramms des Institut Français und wurde gefördert durch das Centre national du livre (CNL) und den Deutschen Übersetzerfonds.
Der von Brigitte Große aus dem Französischen übersetzte Erfolgsroman "Frau des Himmels und der Stürme" (im franz. Original Femme du ciel et des tempêtes, Actes Sud 2021) ist ein klangvoller Text von brennender Aktualität, der sich der Harmonie zwischen Mensch und Natur, der Verbundenheit zwischen den Völkern und dem Austausch zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt widmet.
Wilfried N’Sondé wurde 1968 in Brazzaville (Kongo) geboren. Er wuchs im Großraum Paris auf, studierte an der Sorbonne Politikwissenschaften und lebte 25 Jahre lang als Autor, Musiker und Komponist in Berlin.
Er ist Autor von sechs bei Actes Sud erschienenen Romanen, darunter Le Coeur des enfants léopards (2007, Prix des Cinq Continents de la francophonie und Prix Senghor de la création littéraire), Un océan, deux mers, trois continents (2018), der mit einem Dutzend Literaturpreisen ausgezeichnet wurde – u. a. mit dem Prix Ahmadou Kourouma, dem Prix France Bleu / Page des libraires und dem Prix des lecteurs de L'Express / BFMTV – und Femme du ciel et des tempêtes (2021).
Wilfried N’Sondé erforscht in seinen Erzählungen historische Abenteuer, die Erfahrung des Exils und der Alterität sowie unsere Beziehung zur sichtbaren und unsichtbaren Welt. Er hat u. a. die Texte für die Fotobücher Homo détritus von Stéphan Gladieu (Actes Sud, 2022) und Borders von Jean-Michel André (Actes Sud, 2020) verfasst, die 2021 beim Fotografiefestival Rencontres d'Arles und 2023 im Museum Fünf Kontinente ausgestellt wurden.
Moderation: Torsten König
Deutsche Stimme: Dagmar Hunold
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Institut français Dresden und dem Kopf & Kragen Literaturverlag.