Bericht Exkursion Apulien 2022
Vom 3. bis 7. Oktober 2022 reisten neun Studierende aus verschiedenen Studiengängen des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften und drei Lehrkräfte des Instituts für Romanistik nach Bari in der süditalienischen Region Apulien, die Heimat der Botschaftslektorin Valentina Cuomo, die diese Exkursion initiiert und organisiert hat.
Bekannt ist Apulien vor allem für seine kilometerlange Küste am Mittelmeer, die Hügeldörfer mit ihren weiß getünchten Häusern und für die jahrhundertelang bestehende Landwirtschaft, insbesondere die Kultivierung von Oliven und Mandeln. Wasser ist ein besonderes Gut, im eher trockenen Hinterland, der Murgia, es ist daher seit jeher notwendig Regenwasser aufzufangen und in z.T. unterirdische Zisternen zu leiten. Der Bezug zum Wasser und zum Meer begegnete auch symbolhaft immer wieder in Kunst und Kultur. Dank eines italienischen Stadtführers, der die Exkursion an vier Tagen begleitete und mit persönlichen Kontakten zu Einheimischen bereicherte, ergab sich die Gelegenheit, ganz in die italienische Kultur und Sprache Apuliens einzutauchen. Zum Rahmenprogramm der Exkursion gehörten daher nicht nur Stadtführungen, sondern auch die Erkundung der lokalen Küche, inklusive des Besuchs einer Olivenplantage mit einer Olivenöl-Verkostung. Durch die Anmietung eines Minibusses wurde es der Exkursionsgruppe ermöglicht, von der Stadt Bari aus, ganz individuell auch umliegende Städte zu erkunden.
Ein besonderes Highlight war die Besichtigung des Castel del Monte, welches aus der Zeit des Stauferkaisers Friedrich II. stammt. Über die Funktion der Burg ist gerätselt worden, wobei die achteckige Grundrissfigur phantastische Gedanken beflügelte. Die eher sachlichen Deutungen reichen von einem Jagdschloss bis hin zu einem Gebäude zur Aufbewahrung des Staatsschatzes. Vermutlich ist das Kastell aber nie vollendet worden. Die europäische Kulturhauptstadt Matera sollte der Höhepunkt der Exkursion werden. In der zylinderförmigen Altstadt inmitten der Hügel sind uralte Steinhäuser, z.T. in die Erhebungen der Landschaft hinein gebaut worden. Diese Höhlensiedlungen der Grottenstadt, die „Sassi di Matera“ gehören zum Unesco Weltkulturerbe. Bei der Erkundung der Stadt konnte unter anderem auch ein Ortsansässiger Töpfer bei der Herstellung eines Cucù, der für Matera typischen Tonpfeife in Form eines Hahns beobachtet sowie apulische Spezialitäten verköstigt werden. Aber auch die Stadt Trani, die Gemeinde Ostuni mit seinen weiß getünchten Häusern, die rund angelegte Gemeinde Locorotondo und die Stadt Alberobello, bekannt für die Trulli – weiße Einraumhäuser mit kegelförmigen Dächern aus Naturstein – verzauberten mit ihrem Charme.
Ein großes Dankeschön gilt der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V. und der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der TU Dresden, die durch ihre finanzielle Unterstützung die interessante und schöne Exkursion ermöglichten.
Johanna Döring