Paul Adler
GESAMMELTE WERKE
in fünf Bänden
Herausgegeben von Annette Teufel
Die Ausgabe legt sämtliche überlieferten poetischen und eine repräsentative Auswahl der publizistischen Texte Paul Adlers in fünf Einzelbänden vor. Damit macht sie die Texte, die seit langem vergriffen sind, nicht nur endlich wieder verfügbar, sondern erstmals im Kontext eines Gesamtwerkes sichtbar, das thematisch und motivisch dicht verwoben ist und sich auf vielfältige Weise wechselseitig kommentiert und erhellt.
Band 1
Elohim
Band 2
Nämlich.
Dresden: Thelem 2017.
Weitere Informationen.
Band 3
Die Zauberflöte. Roman
Dresden: Thelem 2024.
Weitere Informationen
Band 4
Poetische Texte (1901–1921)
Band 5
Schriften zu Kunst, Gesellschaft und Politik (1912–1938) / Chronik
PAUL ADLER (1878–1946), geboren in Prag und promovierter Jurist, hatte „keinen Beruf, sondern nur seine Berufung […] Ein freier Mensch und Dichter.“ (Franz Kafka)
Schon seit dem 23. Lebensjahr hatte sich Adler dem wichtigsten Ordnungsprinzip der bürgerlichen Gesellschaft, dem Zwang zur Erwerbsarbeit, verweigert. Fast ein Jahrzehnt wanderte er, ein echter Bohemien, durch Europa, bevor er 1911 in Berlin, der ‚Hauptstadt der Moderne‘, Anschluss an die Zentren der expressionistischen Subkultur fand. Dadurch gelangte er im Folgejahr in die erste deutsche Gartenstadt, Hellerau am Stadtrand von Dresden – ein Zentrum der Kunst- und Lebensreform, das europaweit ausstrahlte. Hier entstanden die wichtigsten poetischen und essayistischen Schriften Adlers; von hier aus wirkte er als ‚Sozialistischer Geistesarbeiter‘ an der Dresdner Novemberrevolution mit, und hier blieb er für fast zwei Jahrzehnte, bis zu seiner Vertreibung im März 1933. Die darauf folgenden, letzten Lebensjahre – die Jahre der NS-Diktatur und der Shoah – überstand Paul Adler, physisch und psychisch gebrochen, in einem Versteck bei Prag.
Den Zeitgenossen galt der deutsch-jüdische Autor als Inbegriff einer neuen, weltverändernden Dichtung: Salomo Friedländer pries ihn als einen „Musiker mit Worten“, und Karl Otten befand im Rückblick: „Die Auflösung des Romans in das Dichterisch-Individuelle hat hier den ersten Höhepunkt erreicht und nimmt die Versuche der ‚analytischen Moderne‘ (James Joyce, Italo Sveno, Jean-Paul Sartre und Samuel Beckett) in allen Voraussetzungen und Folgerungen der heutigen Existenz vorweg.“