30 Jahre IHI Zittau: Prolog
Eine Ansammlung von Peripherien will Euroregion werden
Es war gar nicht so einfach, zueinander zu kommen, als 1989 im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien die restriktiven Reiseregelungen zwischen den "sozialistischen Bruderstaaten" von neu gewählten demokratischen Regierungen als absurde Monstrositäten abgeschafft wurden: Der einzige Grenzübergang von Zittau nach Polen an der Chopinstraße war auf polnischer Seite nur periphär ans überregionale Straßennetz angebunden und um in die 20 Kilometer Luftlinie entfernte Nachbarstadt Liberec zu gelangen, musste man zunächst fast 20 Kilometer Richtung Westen fahren, um von Seifhennersdorf aus wieder 40 Kilometer ostwärts nach Liberec zu gelangen...
Schon zu DDR-Zeiten war man ein ständig zu kurz kommendes Randgebiet des Bezirks Dresden, und den Nachbarn in Nordböhmen und West-Niederschlesien ging es aus Sicht ihrer Metropolen Prag und Warschau bzw. Wroclaw auch nicht viel anders. Nun wollte man die Perspektive hin zu den Nachbarn drehen und eine gemeinsame Euroregion ins Leben rufen - mit einer eigenen Hochschullandschaft! Das Akademische Koordinierungszentrum der Euroregion Neisse (ACC) mit Sitz in Liberec war geboren...