IZS-Projekt REVIVAL!
Viele Klein- und Mittelstädte in der Region haben im Mittelalter eine Blütezeit erlebt und konnten ein umfangreiches baukulturelles Erbe aus dieser Zeit bewahren. Heutzutage stehen sie vor strukturellen Herausforderungen, u.a. bedingt durch die periphere Lage und Wanderungsbewegungen in größere Städte. Abwanderungsbedingte Einwohnerverluste, aber auch Entwicklungen im Einzelhandel, mit einer Präferenz von großflächigen Standorten am Stadtrand oder dem Onlinehandel, resultieren in zunehmenden Funktionsverlusten der historischen Stadtzentren.
Die teilnehmenden Städte haben im Projekt konkrete Maßnahmen zur Erfahrbarmachung, Belebung und Aufwertung ihrer historischen Zentren umgesetzt, um das Potenzial der Zentren für eine hohe Lebensqualität hervorheben. Zu den Maßnahmen zählten Aktionstage mit Marktständen und Kulturangeboten ebenso wie Restaurierungsarbeiten und die Entwicklung von Strategien.
Die Vernetzung der kommunalen Partner und der Austausch über die jeweiligen Problemlagen und Lösungsansätze im Projekt förderte das Herausarbeiten von Stärken und die regionale Zusammenarbeit. Neue Impulse für die Stadtentwicklung konnten während einer Herbstschule mit studentischen Teilnehmer aus beiden Länder gesetzt werden.
Fokus der Begleitforschung war eine Studie zur Lebensqualität in historischen Klein- und Mittelstädten. Das Augenmerk lag auf möglichen Wechselwirkungen zwischen Identifikation, sozialem Engagement, städtischen Funktionen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen mit dem Baukulturerbe der Städte. Es zeigte sich, dass Baukulturerbe ein deutliches Potenzial für die Entwicklung kleinerer und mittlerer Städte in peripheren Lagen aufweist und zu einer Erhöhung der Lebensqualität beitragen kann. Einzelbeispiele machten jedoch auch deutlich, dass die Ausschöpfung dieses Potenzials stark von den örtlichen und überregionalen Gegebenheiten und Entwicklungsdynamiken abhängt.