Qualität
Jede Interaktion mit einem Objekt besitzt eine Erwartung. Ein Objekt soll deshalb vorbestimmte Anforderungen erfüllen. Unterschiedliche Erwartungsebenen können abhängig von verschiedenen Eigenschaften oder Merkmalen dieses Objektes, unterschiedliche individuelle Erwartungen und / oder soziale Anforderungen beschrieben werden. Der Begriff Qualität wird üblicherweise dazu angewandt, um zu beschreiben, wie effektiv ein Objekt diese Anforderungen erfüllt. Qualität zeigt wie adäquat die wahrgenommenen Eigenschaften eines Objektes mit den Erwartungen bezüglich dieser Eigenschaften übereinstimmen.
Interaktionen mit Objekten beinhalten niemals einzelne sensorische Modalitäten. Jedes Alltagsbeispiel der Interaktion umfasst mehr als eine sensorische Modalität, wie z. B. auditiv, visuell und haptisch. Jede Modalität ist ein Informationsträger, so dass die gesamte Qualitätswahrnehmung als Interaktionsmenge der verschiedenen Modalitäten definiert werden muss. Rein akustische oder rein haptische Informationen sind sehr selten vorhanden.
Aus diesem Grund ist es wichtig, die verschiedenen Aspekte von Qualitätsurteilen in Bezug auf einzelne Modalitäten zu verstehen und diese Informationen auf die multimodale Qualitätswahrnehmung auszudehnen. Es ist anzumerken, dass die überlagerte Qualitätswahrnehmung verschiedener Modalitäten keine grundlegende lineare Addition der einzelnen Modalitäten ist, da die multimodale Wahrnehmung als nichtlineare Phänomene auftreten kann.
Das Schließen einer Autotür, welches aus Audio- und taktilen Informationen besteht, ist ein gutes Beispiel für eine multimodale Qualitätswahrnehmung. Es ist seit langem bekannt, dass der erste Kontakt zwischen dem Kunden und einem Auto im Showroom das Türöffnungs- / Schließungsszenario ist und einen großen Einfluss auf den Eindruck der ersten Qualität hat. Auch ein Klopfen an den Seitenwänden der Haushaltsgeräte kann als Beispiel für eine audio-haptische Qualitätswahrnehmung angesehen werden. Marketingexperten sagen, dass Kunden in der Regel dazu neigen, an die Seitenwände eines Haushaltsgerätes zu klopfen oder die Tasten zu drücken, um so eine allgemeine Qualitätswahrnehmung zu erhalten. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Beziehung zwischen der Qualitätswahrnehmung und den verschiedenen Reizen, die aus unterschiedlichen Modalitäten gleichzeitig hervorgerufen werden, zu untersuchen.
Das Fahrerlebnis eines Sportfahrzeugs hängt maßgeblich von der auditiven und taktilen Modalität ab. So erwartet ein Sportfahrzeugführer vom Motorgeräusch die Vermittlung von u.a Kraft. Aber auch die Vibrationen tragen stark zur wahrgenommenen Sportlichkeit bei. Unser Studien demonstrieren, dass man durch geignetes Vibrationsfeedback gegenüber Status Quo-Sitzschwingungen die multimodale Sportlichkeit deutlich steigern kann.
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NameHerr Dr.-Ing. Robert Rosenkranz
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Professur für Akustik und Haptik
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