13.01.2022
Forschergruppe CoV Guard gestartet
Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen bewilligten die Nachwuchsforschergruppe CoV Guard, welche sich zum Ziel setzt, einen PCR-Schnelltest für Corona und andere Erreger zu entwickeln.
Die flächendeckende Diagnose von SARS-CoV-2-Infektionen erwies sich in der aktuellen Pandemie als eine der wichtigsten und effektivsten Maßnahmen. Mit ihr kann man schnell Infektionsherde erkennen, Infektionsketten aufklären, eine präzise Prädiktion des regionalen und deutschlandweiten Infektionsgeschehens durchführen und die Infektionsdynamik nachhaltig verringern. Die mit Abstand meisten Testungen werden mit Antigen-Schnelltests durchgeführt. Diese sind aufgrund ihrer einfachen Testprozedur und ausreichenden Verfügbarkeit jederzeit durchführbar, besitzen aber nur eine geringe Zuverlässigkeit (40-50 % der Tests sind falschnegativ oder –positiv). PCR-Tests erlauben eine deutlich zuverlässigere Diagnose, höhere Sensitivität und ermöglichen den Nachweis neuer Mutationen. Aber sie können bei weitem nicht so zahlreich wie die einfachen Antigen-Schnelltests durchgeführt werden. Sie erfordern einen deutlichen höheren Testaufwand, Fachpersonal und teure Analyseautomaten und Spezialchemikalien, welche die Testmöglichkeiten beschränken und aktuell zu kritischen Test-Engpässen führen. Die CoV Guard-Wissenschaftler möchten mit den PCR-Schnelltests eine neue Generation von Tests entwickeln, welche die Einfachheit und gute Verfügbarkeit von Schnelltests mit der PCR-typischen hohen Sensitivität und Zuverlässigkeit kombinieren. Für künftige Wellen und Pandemien könnten so deutlich effizientere Tests für die flächendeckende Diagnose verfügbar sein. An der Forschung sind das Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik, das Institut für Klinischen Chemie und Laboratoriumsmedizin sowie das Institut für Mikrobiologie und Virologie der TU Dresden bzw. des Universitätsklinikums Dresden beteiligt.