23.02.2021
In ehrendem Gedenken an Werner Nissing
In ehrendem Gedenken an Werner Nissing
Es ist selten, dass man Wissenschaftler trifft, mit denen man so wie mit Chem.-Ing. Werner Nissing ohne viele Worte wahrhaftig interdisziplinär arbeiten und gemeinsam neue Wege einschlagen kann. Dass er schon seit einigen Jahren nicht bei bester Gesundheit war, wussten wir, aber die Endgültigkeit der Nachricht von seinem Tod am 12.02.2021 hat uns betroffen gemacht.
Er begleitete und prägte seit 2002 unsere Wege zur Erforschung der Wirkungen verschiedener Trink- und Heizungswasser-Qualitäten auf Langlebigkeit und Effizienz technischer Systeme, aber vor allem die Untersuchungen zur Versorgung mit kaltem und warmem Trinkwasser unter strengen Hygienekriterien maßgeblich. Zu Beginn unserer Zusammenarbeit war er noch in seiner aktiven Dienstzeit bei der Gelsenwasser AG. Dankenswerterweise stand er uns viele Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand als fördernder und vermittelnder Akteur in den wissenschaftlichen Begleitausschüssen unserer BMWi-Verbundforschungsvorhaben zur Trinkwasserhygiene zur Seite. Hier spannt sich der Bogen von Untersuchungen zur Migration von Schwermetallen wie Nickel, Kupfer und Blei in das Trinkwarmwasser bis hin zu komplexen Fragestellungen zu den Bedingungen für das Auftreten von Legionellenkontaminationen in der Trinkwasser-Installation. Er hat es als Experte für die Beschaffenheit des Wassers stets verstanden, die Relevanz unseres Wirkens im Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz und Hygiene in der Trinkwasser-Installation aufzugreifen und Brücken für die Überführung fachwissenschaftlich fundierter Erkenntnisse in die Ingenieurpraxis zu bauen.
Wir werden die im Sinne der Trinkwasserhygiene so wichtigen Worte des Zauberlehrlings von Goethe „Walle, walle manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe …“ weiter beherzigen und die vielen Ideen aus den unzähligen Stunden des gemeinsamen Wirkens mit Werner Nissing in uns tragen.
Stellvertretend für die Arbeitsgruppe Trinkwasser und Energieeffizienz
Karin Rühling und Regina Rothmann