Entwicklung von Messtechnik zur Beprobung kontaminierter Betonbaukörper kerntechnischer Anlagen während des Rückbaus (KOBEKA / Verbundprojekt)
Teilprojekt:
Entwicklung von Messverfahren für Betonporosität und Feuchte sowie von Softwaremodulen zur Befundkartierung
Hintergrund:
Während der Beprobung der Betonstrukturen des Reaktorgebäudes im Kernkraftwerk Stade wurden Kontaminationen in der Betonkalotte, also dem unteren Teil des Reaktorsicherheitsbehälters, vorgefunden. Diese wurden durch Primärkreiswasser während des Anlagenbetriebes eingetragen. Es ist davon auszugehen, dass dieses Problem auch andere kerntechnische Anlagen in Deutschland und weltweit betrifft. Für den Rückbau der Betonstrukturen ist ein Ermitteln und Kartieren der Kontaminationen notwendig. Dies erfolgt nach dem aktuellen Stand der Technik durch Kernbohrungen und Laboranalysen des Bohrkernmaterials. Dabei schränken fehlende Zugänglichkeit, baustatische Randbedingungen und Kosten die Zahl der Beprobungsbohrungen ein. Eine Alternative zu Kernbohrungen sind Bohrungen ins Volle. Mit schmalen Bohrlöchern können deutlich mehr Bohrungen gesetzt werden, ohne die Baustatik zu gefährden. Da bei diesem Bohrverfahren keine Bohrkerne für eine Analytik zur Verfügung stehen, müssen neue Mess- und Analysetechniken entwickelt werden.
Zielstellung:
Im Verbundvorhaben werden Mess- und Analyseverfahren sowie Konzepte zur elektronischen Dokumentation von Daten aus Rückbauprojekten entwickelt.
Im Teilvorhaben werden folgende Teilziele verfolgt:
- Entwicklung einer in-situ Analysetechnik zur Bestimmung von Feuchte und Porosität in der Wand des Bohrlochs mittels einer rohrgängigen Sonde,
- Software zur Visualisierung von Befunddaten.
Methoden und Ergebnisse:
Für die Entwicklung einer rohrgängigen Sonde zur tiefenaufgelösten Bestimmung von Dosisleistung, Feuchte und Porosität wird im Teilvorhaben eine vergleichende Bewertung von Impedanzspektroskopie und Radartechnik sowie der Aufbau und die Laborerprobung eines Sensors vorgenommen. Ein Softwaremodul zur Befundvisualisierung wird auf Basis gängiger CAD-Software erstellt.