KOBEKA
KOBEKA: Entwicklung von Messtechnik zur Beprobung kontaminierter Betonbaukörper kerntechnischer Anlagen während des Rückbaus
Projektleiter: | Prof. Dr.-Ing. habil. Antonio Hurtado |
Mitarbeiter: | |
Laufzeit: | 01/09/2021- 31/08/2024 |
Finanzierung: | BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung |
Förderkennzeichen: | 15S9434A |
Kooperationen: |
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KURZBESCHREIBUNG
Während der Beprobung der Betonstrukturen des Reaktorgebäudes im Kernkraftwerk Stade (KKS) wurden Kontaminationen unteren Teil des Reaktorsicherheitsbehälters vorgefunden (Kalotte, Abb. 1). Durch die fehlenden Detailkenntnisse zur Kontaminationsverteilung gestaltet sich der Rückbau schwieriger zeit- und kostenaufwändiger.
Grundsätzlich können Kontaminationen punktuell durch Kernbohrungen ermittelt werden. Allerdings schränken fehlende Zugänglichkeit, baustatische Randbedingungen und Kosten die Zahl der Beprobungsbohrungen ein. Eine Alternative sind Bohrungen mit minimalen Bohrlochdurchmessern, die gesetzt werden können, ohne die Baustatik zu gefährden. Allerdings fehlt es dann auch an Bohrkernen für eine Analytik. Daher sollen im Projekt neue Mess- und Sensortechniken für die Beprobung von Vollbohrungen entwickelt werden. Eine solche In-situ-Messtechnik würde die Beprobung erheblich vereinfachen, weil bereits vor Ort während der Beprobung alle erforderlichen Daten generiert werden und eine Laboranalyse entfällt. Das geplante Vorhaben entwickelt dafür einen wissenschaftlich-technischen Lösungsansatz. Dazu arbeiten an der Lösung dieser Aufgaben vier Professuren der TU Dresden, zwei Industrieunternehmen und eine Umwelt- und Stilllegungsorganisation.
An der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik wird eine In-situ Probennahmesonde konstruiert und getestet, um mittels Laserstrahl Betonmaterial abzutragen. Das ablatierte Material wird ausgetragen und anschließend mittels Spektralanalyse analysiert. Damit soll die lokale Zusammensetzung des Betons charakterisiert und festgestellt werden, ob kontaminierte Partikel vorhanden sind.