Motivation and research approach
Namensgebender Gegenstand der Professur sind „Elastomere Werkstoffe“. Die Polymerwerkstoffklasse der Elastomere ist im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass
- die Ausprägung der wesentlichsten anwendungsrelevanten Materialeigenschaft, der Entropieelastizität, erst durch die im Verarbeitungs- und Urformprozess stattfindende Ausbildung eines weitmaschigen Molekülnetzwerkes infolge chemischer Reaktionen erfolgt, die zu kovalenten Bindungen oder starken physikalischen Wechselwirkungen zwischen den Kautschuk-Makromolekülen führt,
- das erforderliche Eigenschaftsportfolio meist nur durch die Werkstoffkombination von Polymeren (Kautschuke) mit funktionellen nicht-polymeren Rezepturkomponenten (z.B. auf Mikro- und Nanoskala hierarchisch strukturierten partikuläre Verstärkungs- und Funktionsfüllstoffen, Nanopartikeln, textile Verstärkungsfasern etc. – Elastomere sind somit heterophasige Polymerwerkstoffe) erreicht werden kann,
- die prozessgeführte Struktur- und Morphologiebildung (z.B. Dispersion und Verteilung von Funktionsfüllstoffen, Grenzflächenhaftung/Grenzschichtausbildung zwischen den Blend- bzw. Kompositphasen, Vernetzungsdichte) infolge elastomerspezifischer technologischer Misch- und Formgebungsprozesse unmittelbar die anwendungsrelevanten Werkstoffeigenschaften determiniert.