Windkanal für verdünnte Gase
Der auch als Vakuum- oder Höhenwindkanal bezeichnete Versuchsstand wurde in den 1950er Jahren gebaut und ursprünglich am Hermann Föttinger-Institut für Strömungsmechanik der TU Berlin betrieben. Er diente vordergründig der Modellierung von Effekten in gaskinetischen Strömungen mit sehr hohen Knudsen-Zahlen, wie sie in der Anfangspahse des Wiedereintritts auftreten. Nach Übergabe der Anlage an die TU Dresden im Oktober 2001 wurde der Windkanal im Zeitraum von November 2002 bis März 2004 im Rahmen studentischer Arbeiten überholt, instandgesetzt und neu eingemessen.
Entsprechend ihrer Eigenschaften dient die Anlage zu Versuchen wie
- Erprobung der Lufttransporttauglichkeit von Geräten aller Art,
- Charakterisierung des Betriebsverhaltens von Plasmaaktuatoren,
- Rapid Decompression Tests an kleineren Flugzeugstrukturen, v.a. Befestigungselementen,
- Prinzipuntersuchungen zur Dichtekorrektur bei Hitzdrahtmessungen und anderen Sensoriken,
- Untersuchung von Konvektionsproblemen in gaskinetischen Umgebungen.
Angetrieben wird die Strömung durch einen 22-kW-Motor über ein Radialgebläse. Für sehr hohe Geschwindigkeiten ist eine Kühlung des Kreislaufs vorgesehen. Die Evakuierung des Systems erfolgt über zwei Vakuumpumpen. Die Zugänglichkeit des Messraums ist neben den beiden großen Türen durch eine Anzahl von Stutzen für Kabeldurchführungen gegeben.
- min. Arbeitsdruck: ca. 500 Pa
- max. Geschwindigkeit: 100 m/s
- Düsendurchmesser: 100 mm
- Kontraktionsverhältnis: 64:1