SR Dorado
Ein neues Entwicklungsprojekt des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik (ILR) in Kooperation mit der Studentischen Arbeitsgruppe Raumfahrt (STAR) Dresden
Das Projekt
Im Rahmen der STERN III-Förderung (STudentische ExperimentalRaketeN) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Technische Universität Dresden die Chance, ein neues Entwicklungsprojekt mit dem Namen „SR Dorado“ zu etablieren. Als Folgeprojekt der SMART Rockets Kampagne entwickelt das Institut für Luft- und Raumfahrttechnik (ILR) in Kooperation mit der Studentischen Arbeitsgruppe Raumfahrt (STAR) Dresden seit dem 01.07.2022 eine neue, größere und leistungsstärkere Höhenforschungsrakete.
Die Rakete hat ein Abmaß von ca. 4,5 Metern Länge bei einem Durchmesser von 20 Zentimetern und soll eine Flughöhe von etwa 7,5 Kilometern erreichen. Dazu wird ein deutschlandweit einmaliges Antriebssystem mit 3 Kilonewton Schub eingesetzt, welches mit den Flüssigtreibstoffen Sauerstoff und Ethanol betrieben wird. Gestartet werden soll die Rakete im Frühjahr 2025 vom nordschwedischen Startplatz ESRANGE in Kiruna.
Der Fokus dieses Entwicklungsprojektes liegt auf der praktischen Ausbildung von Studierenden im Bereich Trägersysteme. Dabei soll sowohl die fachspezifische Weiterbildung als Ergänzung zu Studieninhalten, als auch das Arbeiten in Projektstrukturen und die Vertiefung von Sozialkompetenzen gefördert werden.
Die Rakete
Die Rakete besteht aus mehreren Systemteilen, die definierte Funktionen übernehmen.
Das Antriebssystem umfasst die Lagerung, Förderung und Nutzung der Flüssigtreibstoffe. Es besteht aus einem Druckgassystem, welches gasförmigen Stickstoff einsetzt, um sowohl Tanks als auch Ventile mit dem notwendigen Arbeitsdruck zu versorgen. Für die Lagerung des Bedrückungsgases und der Treibstoffe werden 3 Tanks implementiert, die über Leitungssysteme miteinander und mit dem Triebwerk verbunden werden. Die Komponenten des Antriebssystems sollen in mehreren Testkampagnen mit Hilfe eines eigens entwickelten Teststandes getestet und qualifiziert werden.
Die Struktur aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) ist verantwortlich für die Aufnahme von strukturellen und mechanischen Lasten und stellt Befestigungsmöglichkeiten für die weiteren Raketenkomponenten bereit. Die aerodynamisch optimierte Außenhülle schützt die einzelnen Systemkomponenten vor Umwelteinflüssen während der Start-, Flug- und Landephase.
In der Raketenspitze werden das Bergungssystem sowie das Mess- und Telemetriesystem untergebracht. Während die Fallschirme eine sichere Landung und Bergung der Rakete sicherstellen, nimmt das Messsystem über verschiedene Sensoren Flugdaten wie Höhe, Lage und Beschleunigung auf, um das Flugverhalten der Rakete zu analysieren. Das Telemetriesystem stellt die Kommunikation mit der Bodenstation und die Übertragung missionsrelevanter Informationen sicher. Außerdem bietet der oberste Raketenteil die Möglichkeit, eine zusätzliche wissenschaftliche Nutzlast unterzubringen.
Das Bodensegment umfasst neben dem Teststand die Infrastruktur, die für einen Start in Kiruna benötigt wird. Dazu zählen insbesondere Transport-, Start- und Kommunikationseinheiten, die mit den notwendigen Schnittstellen ausgestattet werden.
Das Team
Das SR-Dorado Team umfasst ca. 25 Mitglieder und besteht zu großen Teilen aus Studierenden der TU Dresden aus den Fachgebieten Maschinenbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Elektrotechnik und Mechatronik. Unterstützt werden die Studierenden durch Mitarbeiter des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden. Das Projekt bietet den Studierenden anhand praktischer Arbeiten die Möglichkeit, Studienarbeiten zu absolvieren, sich im Rahmen einer SHK-Stelle zu beteiligen, oder sich freiwillig zu engagieren. Interessierte Studierende aller Fachrichtungen sind herzlich eingeladen, sich an STAR Dresden e.V. oder direkt an das SR-Dorado Team zu wenden.