01.11.2019
Projektbewilligung eines Mauerrobotors (Wallbot)
Wallbot - Robotersystem zur automatisierten Errichtung von Mauerwerk
Während Roboter in vielen industriellen Bereichen sowie im Service- und Dienstleistungssektor zunehmend menschliche Arbeit ablösen, findet der Einsatz robotergestützter Fertigungssysteme im Bauwesen bisher nur sehr vereinzelt statt. Besonders der Bereich des Hochbaus ist geprägt durch einen großen Anteil an manuellen und handwerklichen Tätigkeiten. Ein Beispiel hierfür ist der Mauerwerksbau. Steigende Lohnkosten und Fachkräftemangel sind die Hauptgründe für stetig wachsende Baukosten sowie Verzögerungen und Verspätungen im Bauablauf. Bereits seit mehreren Jahren gehört beispielsweise der Beruf des Maurers, aufgrund des fehlenden Nachwuchses, zu den am schwersten zu besetzenden Positionen im Baugewerbe. Verstärkt wird dieser Effekt durch den demografischen Wandel und die körperlich schwere Arbeit, welche dazu führt, dass mehr als die Hälfte der Maurer wegen verminderter Leistungsfähigkeit vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheidet. Für die betroffenen Bauunternehmen ergibt sich hieraus zunehmend der Druck, ihre Arbeitsprozesse zu automatisieren und die Arbeiter zu entlasten. Das größte Problem hierbei ist das Fehlen marktfähiger technischer Lösungen zum automatisierten Mauern. Eine Möglichkeit, die genannten Probleme zu lösen, besteht in der Entwicklung und dem Einsatz von Robotersystemen zur automatisierten Errichtung von Mauerwerk. Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes entwickelt die SKM GmbH gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden als Forschungspartner einen praxistauglichen Mauerroboter – den Wallbot. Mit der geplanten Lösung soll neben gleichbleibender Qualität bei hoher Produktionsleistung eine Entlastung der Beschäftigten erzielt werden. Die wesentliche Neuigkeit in dieser Entwicklungsaufgabe ist der ganzheitliche Ansatz der Lösung, bestehend aus Aufnahmeeinheit, Bindemittelbereitstellung, Materialverarbeitung sowie einem integrierten Versorgungs- und Sicherheitskonzept. Die Praxistauglichkeit und Funktionalität werden durch den Einsatz von Leichtbaukomponenten, eine autarke Energieversorgung und die Entwicklung eines neuartigen Positioniersystems erreicht. Bis Ende 2020 soll ein erster Demonstrator entstehen und getestet werden.
Ansprechpartner: Christian Richter, Robert Zickler
FKZ: ZF4667402PO9