Feb 25, 2020
"Hydraulik die abhebt"
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Flugzeughydraulik“ im Wintersemester 2019/2020 waren die Studierenden eingeladen, sich die im Flugzeug verbauten hydraulischen und elektrischen Systeme und Geräte in den Werken Liebherr Lindau und Liebherr Lindenberg anzusehen. Dabei wurde die Möglichkeit geboten den vermittelten Vorlesungsstoff in der Praxis zu vertiefen und einen Einblick in die Komplexität der ingenieurwissenschaftlichen Tätigkeiten zu erlangen.
Der erste Tag dieser zweitägigen Exkursion begann mit einer langen Busfahrt aus Dresden in Richtung des Bodensees. Als die Alpen im Hintergrund erschienen, erreichte die Exkursionsgruppe den Standort der Liebherr-Elektronik GmbH in Lindau, an welchem hochwertige Elektronik-Baugruppen und Komponenten sowohl für die Liebherr-Gruppe, als auch für externe Kunden entwickelt und hergestellt werden. Nach einem freundlichen Empfang, einer Vorstellung der Liebherr-International AG und des Standortes folgte ein spannender Vortrag zum innovativen Wegmesssystem LiView®. Jedoch sollte es nicht nur bei der Theorie bleiben. Während eines Rundgangs im Versuchslabor fand eine Demonstration des Systems statt. Zudem erhielten die Studierenden einen Eindruck, wie die elektronischen Baugruppen und Komponenten während der Entwicklung und bei der Zertifizierung auf Herz und Nieren geprüft werden.
Nachdem am Abend die regionalen Köstlichkeiten erforscht werden durften, stand am zweiten Tag ein Besuch der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH auf dem Programm. Am Werk ankommen, begann das Erlebnis mit der Vorstellung des Standortes und den Entwicklungsschwerpunkten im Bereich der Fahrwerkssysteme, Flugsteuerungs- und Betätigungssysteme. Im Anschluss erhielten die Beteiligten mit einer Werksführung einen Einblick in den aufwendigen und komplexen Fertigungsprozess der am Standort entwickelten Systeme und den Versuchsbereich des Unternehmens. Es folgte ein Fachvortrag zum Herstellungsverfahren „Selective Laser Melting“ für die Anwendung in der Produktion von hydraulischen Komponenten, was nicht nur zur Reduzierung der Komponentenmasse führt, sondern zusätzlich auch die Strömungsverluste signifikant reduziert. Das Thema Energieeffizienz war auch die Motivation für das Konzept einer elektrohydraulischen Achse im Bereich von Fahrwerken, welches live an einem Anschauungsobjekt erklärt und gezeigt wurde. Dabei konnten die Studierenden den Versuchsträger in Originalgröße eigenhändig steuern. Nach den beeindruckenden Eindrücken galt es Abschied zu nehmen und die Heimreise anzutreten.
Im Namen aller Studierenden und der Professur für fluid-mechatronische Systemtechnik möchten wir uns bei den beteiligten Unternehmen und deren Mitarbeitern für die freundliche Betreuung, die spannenden Fachvorträge und die unvergesslichen Einblicke bedanken.
Autor/Teilnehmer: Fabian Bessing